Nvidia zieht sich vorerst aus Tests mit Intels neuem 18A-Fertigungsprozess zurück – und das bremst die Intel-Aktie leicht aus. Der Kurs gibt vorbörslich rund 3 % nach, nachdem der Chipriese in den vergangenen Monaten stark zugelegt hat. Im Raum steht nun die Frage, wie belastbar Intels ehrgeizige Foundry-Strategie wirklich ist.

  • Nvidia stoppt weitere 18A-Testaktivitäten
  • Intel betont technischen Fortschritt und hält am Zeitplan fest
  • Aktie nach Rally von gut 80 % im Jahr 2025 leicht unter Druck
  • Analystenziele liegen im Schnitt unter dem aktuellen Kurs

Nvidia zieht bei 18A vorerst die Bremse

Laut Marktberichten vom heutigen Freitag hat Nvidia Intels 18A-Prozess zwar evaluiert und Pilotläufe durchgeführt, sich aber dagegen entschieden, damit in die Massenproduktion zu gehen. Die erzielten Ergebnisse sollen dem Vernehmen nach nicht den spezifischen Yield- und Performanceanforderungen für Nvidias hochvolumige KI-Prozessoren entsprochen haben.

Für Intels Foundry Services (IFS) ist das ein Rückschlag. Ein Fertigungsmandat von Nvidia wäre als wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Technologie gewertet worden.

Intel betont zugleich, dass 18A technisch im Plan liege. Der Prozess wird für die eigenen nächsten Prozessorgenerationen „Panther Lake“ und „Nova Lake“ genutzt. Die erste Großfabrik für 18A, Fab 52 in Arizona, soll wie geplant anlaufen.

An der Börse fällt die Reaktion bislang moderat aus. Die Aktie pendelt im frühen Handel um 36,07 US-Dollar und damit nur leicht unter dem Vortagesschluss von 36,16 US-Dollar. Nvidia notiert nahezu unverändert bei etwa -0,3 %. Der im September 2025 geschlossene 5-Milliarden-Dollar-Einstieg Nvidias bei Intel war von Beginn an auf Produktkooperationen ausgelegt und enthielt keine verbindliche Abnahmeverpflichtung für Foundry-Kapazitäten.

Foundry-Strategie unter zusätzlicher Beobachtung

Die Entscheidung Nvidias lenkt den Blick erneut auf Intels Plan, die eigenen Werke stärker für externe Kunden zu öffnen. 18A war als Technologiesprung positioniert, mit dem Intel perspektivisch an TSMC vorbeiziehen will.

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Branchenbeobachter rechnen nun damit, dass größere Volumina aus dem Foundry-Geschäft verstärkt auf den nachfolgenden 14A-Knoten zielen könnten, der für 2027 angekündigt ist. Konkrete Auftragszusagen werden hier eine wichtige Rolle spielen.

Trotz des Dämpfers bleibt das übergeordnete Bild robust. Die Intel-Aktie liegt seit Jahresbeginn 2025 rund 80,3 % im Plus und hat den Gesamtmarkt deutlich übertroffen. Treiber waren die Hoffnungen auf den unter CEO Lip-Bu Tan angestoßenen Konzernumbau sowie umfangreiche staatliche Unterstützung.

Im August 2025 wandelte die US-Regierung Mittel aus dem CHIPS Act in eine Eigenkapitalbeteiligung von 8,9 Milliarden US-Dollar um und hält seither etwa 9,9 % an Intel. Ziel ist die Absicherung der heimischen Halbleiter-Lieferketten.

Operativ zeigen sich erste Stabilisierungstendenzen. Im dritten Quartal 2025 erzielte Intel einen Umsatz von 13,65 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 13,10 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,23 US-Dollar. Einsparprogramme und Portfolioanpassungen beginnen sich damit messbar in den Zahlen niederzuschlagen.

Ausblick und Markterwartungen

Der nächste wichtige Termin ist der Quartalsbericht für das Schlussquartal, der für den 29. Januar 2026 erwartet wird. Besonderes Augenmerk gilt dann dem Segment „Foundry Revenue“ und den Aussagen des Managements zur Pipeline externer Kunden für 2026.

Trotz der starken Kursentwicklung im laufenden Jahr bleibt die Analystenhaltung zurückhaltend. Das Konsensvotum bewegt sich überwiegend im Bereich „Halten“ bis „Reduzieren“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 34,84 US-Dollar und damit leicht unter dem aktuellen Kursniveau von rund 36,07 US-Dollar, was aus Sicht der Analysten nur begrenztes Aufwärtspotenzial signalisiert.

Aus technischer Sicht gilt die Zone um 34,50 US-Dollar als wichtige Unterstützung. Ein abrutschen unter dieses Niveau könnte auf eine tiefere Konsolidierung der kräftigen Jahresgewinne hindeuten und die Diskussion um den mittelfristigen Erfolg der Foundry-Strategie zusätzlich anfachen.

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