Intel meldet Fortschritte bei genau dem Thema, an dem der Konzern jahrelang gescheitert ist: der Fertigung moderner Chips. Neue Daten zu Fab 52 in Arizona und die frisch genehmigte Beteiligung von Nvidia zeichnen ein deutlich klareres Bild des laufenden Umbaus. Entscheidend ist nun, ob Intel die technischen Versprechen in den kommenden Jahren tatsächlich in Marktanteile und Margen übersetzen kann.

Fab 52 erreicht Kapazitäts-Meilenstein

Laut aktuellen Berichten der Analysefirma TrendForce und technischen Dokumenten hat Intel die Produktionskapazität seiner Fab 52 in Arizona deutlich hochgefahren. Die Fabrik soll inzwischen auf ein Niveau kommen, das der kombinierten Leistung von TSMCs US-Fab 21 (Phase 1 und 2) entspricht. Damit adressiert Intel eine zentrale Sorge der vergangenen Jahre: die Frage, ob sich moderne Fertigung in den USA in großem Stil hochziehen lässt.

Technisch setzt Intel dabei auf fortgeschrittene Low-NA-EUV-Lithografie-Systeme von ASML, konkret die Modelle NXE:3800E und NXE:3600D. Der NXE:3800E gilt als derzeit leistungsfähigstes Low-NA-System und ist ausgelegt, um den 18A-Prozessknoten (sub-2nm) zu unterstützen – ohne dass sofort High-NA-Scanner nötig sind, die erst für nachfolgende Technologiegenerationen vorgesehen sind.

18A-Yields und Roadmap

Noch läuft Fab 52 nicht unter Volllast, aber die Ertragsraten (Yields) auf dem 18A-Knoten sollen sich bis Anfang 2027 in Richtung „Weltklasse“-Niveau bewegen. Damit würde Intel ein zentrales Versprechen des aktuellen Managements einlösen. CEO Lip-Bu Tan hatte nach der Restrukturierung 2024 einen klaren technischen Fahrplan vorgegeben, der genau diese Fertigungsreife als Grundlage für die Foundry-Offensive definiert.

Trotz der operativen Fortschritte zeigt sich der Kurs kurzfristig unauffällig. Nach der Rally der vergangenen Woche tritt die Aktie aktuell eher auf der Stelle, was mit dünnem Feiertagshandel und Gewinnmitnahmen zusammenhängen dürfte. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt der Titel allerdings deutlich im Plus, mit einem Zuwachs von knapp 59 %, während der Kurs seit dem 52‑Wochen-Hoch gut 18 % darunter notiert.

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Nvidia-Deal stützt Foundry-Story

Die Produktionsfortschritte kommen nicht zufällig kurz nach einem strategisch wichtigen Schritt: Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat am 19. Dezember die Beteiligung von Nvidia an Intel genehmigt. Nvidia darf rund 4 % an Intel erwerben, mit einem Volumen von etwa 5 Milliarden US‑Dollar.

Die Zusammenarbeit geht aber über Kapitalzufluss hinaus. Nvidia bindet seine Anforderungen an KI-Chips in Intels Foundry-Roadmap ein. Das gilt am Markt als faktische Qualitätsbestätigung für den 18A-Knoten – weit stärker als interne Meilensteine es könnten. Für Intel, das über Jahre Fertigungsführerschaft an TSMC verloren und Marktanteile an AMD abgegeben hatte, ist diese externe Validierung ein wichtiger Baustein im Turnaround-Narrativ.

Finanziell arbeitet sich Intel parallel aus der Verlustzone der Foundry-Sparte heraus. Im dritten Quartal fiel dort noch ein operativer Verlust von 2,3 Milliarden US‑Dollar an. Gleichzeitig wurden 4,3 Milliarden US‑Dollar Schulden zurückgeführt. Hinzu kommen Zusagen aus dem US-Programm „CHIPS Act“ in Höhe von insgesamt 8,9 Milliarden US‑Dollar, von denen 5,7 Milliarden bereits im dritten Quartal 2025 geflossen sind. Das verschafft dem Konzern mehr Luft für den kapitalintensiven Ausbau der Fertigung.

2026 als Bewährungsprobe

Für 2026 zeichnen sich drei zentrale Prüfsteine ab. Erstens sollen die mobilen Prozessoren der Panther‑Lake‑Generation, gefertigt im 18A‑Prozess, breit verfügbar werden. Sie gelten als erster Massentest, ob die neue Fertigungstechnologie im Alltag hält, was sie verspricht.

Zweitens rücken neue Foundry-Kunden in den Fokus. Nach der Nvidia-Freigabe und dem Anlauf von Fab 52 erwartet die Wall Street bereits im ersten Quartal 2026 weitere Ankündigungen externer Kunden. Zusätzliche Volumenzusagen wären ein wichtiges Signal, dass Intel als Auftragsfertiger wieder ernst genommen wird.

Drittens bleibt der technische Umbau auch am Markt sichtbar. Die Aktie handelt aktuell rund 6 % unter ihrem 50‑Tage-Durchschnitt, liegt aber knapp 28 % über der 200‑Tage-Linie – ein Bild, das eher zu einer laufenden, aber schwankungsanfälligen Erholung passt.

Konkrete Hinweise, wie stark Fab 52 2026 tatsächlich ausgelastet wird und welche finanziellen Effekte aus der Nvidia-Kooperation zu erwarten sind, dürfte der Konzern auf der nächsten Quartalskonferenz im Januar liefern. Anleger bekommen damit zeitnah einen ersten Härtetest, ob der eingeschlagene Kurs vom technischen Fortschritt in messbares Wachstum übergeht.

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