Illumina, der einstige Vorreiter der Genomik-Branche, zeigt nach einem turbulenten Jahr endlich wieder Lebenszeichen. Mit strategischen Zukäufen und regulatorischen Fortschritten versucht das Unternehmen, die verlorene Marktführerschaft zurückzuerobern. Doch können die jüngsten Initiativen den anhaltenden Abwärtstrend wirklich umkehren?

Strategische Akzente setzen

Der jüngste Zukauf von SomaLogic-Assets für bis zu 425 Millionen Dollar unterstreicht Illuminas Fokus auf die Erweiterung seiner Multiomik-Kapazitäten. Diese Technologie, die verschiedene biologische Datenebenen kombiniert, könnte zum neuen Wachstumstreiber werden. Parallel gelang dem Unternehmen mit der Zulassung von fünf MiSeqDx-Sequenzierungsreagenzien durch die chinesische NMPA ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Diagnostik-Portfolios.

Finanzielle Herausforderungen

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen jedoch weiterhin Schwächen:

  • Kernumsatz: 1,04 Mrd. Dollar (-1% im Jahresvergleich)
  • GAAP-Operativmarge: 15,8%
  • Geschätzte Zollkosten: 85 Mio. Dollar (belasten Marge um 125 Basispunkte)

Die gesenkte Jahresprognose spiegelt diese Belastungen wider. Erwartet wird nun:

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  • Umsatzrückgang: 1-3% (konstante Währung)
  • Nicht-GAAP-Operativmarge: 21,5-22% (vorher 23%)
  • EPS-Prognose: 4,20-4,30 Dollar (gegenüber früheren 4,50 Dollar)

Analysten bleiben skeptisch

Trotz der jüngsten Erholung bleibt die Stimmung verhalten:

  • Durchschnittliches Kursziel: 127,39 Dollar (Bandbreite 85-200 Dollar)
  • Morgan Stanley senkte Ziel auf 100 Dollar
  • Guggenheim reduzierte auf 114 Dollar
  • Canaccord erhöhte leicht auf 99 Dollar

Interessant: CFO Ankur Dhingra stockte seinen Bestand kürzlich um 6.100 Aktien auf - ein mögliches Vertrauenssignal.

Marktchancen nutzen

Der globale PCR-Markt bietet mit prognostiziertem Wachstum auf 9,57 Mrd. Dollar bis 2034 (CAGR: 5,5%) langfristige Perspektiven. Ob Illumina diese Chance nutzen kann, hängt von der erfolgreichen Integration der Zukäufe und einer Stabilisierung der Margen ab. Der aktuelle Kurs von 81,16 Euro (+12% gegenüber dem 50-Tage-Durchschnitt) deutet auf vorsichtigen Optimismus hin - doch die Luft nach oben bleibt begrenzt, solange die Fundamentaldaten nicht überzeugen.

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