IBM hat die Erwartungen von Analysten bei Umsatz und Gewinn übertroffen – und dennoch erlebte die Aktie ihren stärksten Tagesverlust seit über einem Jahr. Der Kurs stürzte nach den Quartalszahlen ab und machte alle Gewinne seit Juni zunichte. Doch warum bestrafen die Märkte den Tech-Konzern trotz scheinbar solider Ergebnisse?

Software-Schwäche lässt Anleger flüchten

Der Teufel steckt im Detail: Während IBM insgesamt mit einem Umsatz von 16,98 Mrd. Dollar (Erwartung: 16,59 Mrd.) und einem Gewinn pro Aktie von 2,80 Dollar (Erwartung: 2,65 Dollar) überraschte, enttäuschte ausgerechnet das Kerngeschäft – die Software-Sparte. Mit 7,39 Mrd. Dollar verfehlte sie die Prognosen (7,49 Mrd.) trotz eines Jahreswachstums von 9,6%.

Besonders alarmierend: Das organische Wachstum lag bei nur 3,5% – zu wenig, um die Jahresziele zu erreichen. Für Anleger ein klares Warnsignal, das zu massiven Verkäufen führte. Zeitweise brach die Aktie um bis zu 11% ein.

KI und Mainframes als Lichtblicke

Doch nicht alles ist düster bei IBM:

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  • Die Infrastruktur-Sparte glänzte mit 4,14 Mrd. Dollar (Erwartung: 3,66 Mrd.), angetrieben durch die neuen KI-fähigen z16-Mainframes.
  • Das KI-Geschäft wuchs auf 7,5 Mrd. Dollar an.
  • Die Consulting-Sparte verzeichnete erstmals seit fünf Quartalen wieder Wachstum.

Management-Chef Arvind Krishna zeigte sich zuversichtlich und erhöhte die Prognose für den freien Cashflow.

Power11: Neuer Hoffnungsträger?

Können neue Produkte die Stimmung drehen? Ab dem 25. Juli bringt IBM seine Power11-Server auf den Markt – speziell für KI und Hybrid-Cloud-Umgebungen konzipiert. Die Leistungssteigerungen sind beeindruckend:

  • Bis zu 55% mehr Rechenleistung pro Kern gegenüber der Vorgängergeneration
  • Unterstützung für den neuen Spyre-Beschleuniger-Chip (ab Ende 2025)

Die Frage bleibt: Reicht das, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen – oder wird IBM weiter mit den Erwartungen kämpfen?

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