Der Heimwerker-Riese Home Depot steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Während das Unternehmen weiterhin Marktführer bleibt, zeigen sich erste Risse im Fundament: Verlangsamtes Umsatzwachstum, stagnierende Margen und ein zögerlicher Konsum bei hochpreisigen Produkten setzen den Titel unter Druck. Kann die anstehende Quartalsbilanz neue Impulse liefern?

Wachstumsmotor gerät ins Stottern

Für das laufende Jahr erwartet Home Depot nur noch ein moderates Umsatzplus von 2,8% – deutlich weniger als im Vorjahr. Besonders besorgniserregend: Die vergleichbaren Verkäufe sollen lediglich um 1% steigen, während die Bruttomarge bei unveränderten 33,4% verharrt. Verantwortlich dafür sind vor allem die anhaltend hohen Zinsen, die Bauherren und Renovierer zur Vorsicht zwingen.

Die operative Marge dürfte mit 13% sogar leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig steigen die Finanzierungskosten, was den Nettozinsaufwand auf 2,2 Milliarden Dollar hochtreibt. Ein klarer Warnsignal für Investoren, die bisher das robuste Geschäftsmodell des Konzerns schätzten.

Analysten zwischen Skepsis und Zuversicht

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Die Marktbeobachter zeigen sich gespalten: Zwar wurde die Gewinnschätzung für 2025 in der vergangenen Woche minimal nach oben korrigiert, doch insgesamt erwarten die Experten einen Rückgang des Gewinns pro Aktie um 1,5%. Erst für 2026 prognostizieren sie wieder kräftigeres Wachstum von fast 10%.

Spannend wird, ob die angekündigte "One Home Depot"-Strategie Früchte trägt. Der Konzern setzt dabei auf digitale Transformation, Lieferketten-Optimierung und den Ausbau des Geschäfts mit professionellen Handwerkern. Die starke Online-Präsenz mit innovativen Abhol- und Lieferoptionen könnte sich dabei als entscheidender Wettbewerbsvorteil erweisen.

Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob Home Depot trotz der makroökonomischen Gegenwinde seinen Kurs halten kann – oder ob der Titel weiter an Strahlkraft verliert. Für Anleger bleibt es ein Balanceakt zwischen langfristigem Potenzial und kurzfristigen Risiken.

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