Gegenwind für Hoegh Autoliners: Die norwegische Reederei kämpft mit sinkenden Frachtraten trotz eigentlich stabiler Transportvolumina. Während neue Langfristverträge und hochmoderne Schiffe für Hoffnung sorgen, brauen sich am Horizont geopolitische Stürme zusammen. Wie navigiert das Unternehmen durch diese unruhigen Gewässer?

Gewinne unter Druck: Die nackten Zahlen

Im ersten Quartal 2025 musste Hoegh Autoliners einen Rückgang beim operativen Ergebnis (EBITDA) und Nettogewinn auf 155 Millionen US-Dollar hinnehmen, verglichen mit einem bereinigten EBITDA von 181 Millionen US-Dollar im Vorquartal (Q4 2024). Der Bruttoumsatz lag bei 329 Millionen US-Dollar. Besonders besorgniserregend: Obwohl das transportierte Frachtvolumen mit 3,5 Millionen Kubikmetern konstant blieb, gerieten die Raten unter erheblichen Druck. Die Bruttoraten sanken um 5 Prozent auf 94,9 US-Dollar pro Kubikmeter, die Nettoraten fielen von 86,7 auf 80,4 US-Dollar pro Kubikmeter.

Dieser Trend setzte sich im März 2025 fort, wo die durchschnittliche anteilige Bruttofrachtrate bei 91,8 US-Dollar und die Nettofrachtrate bei 78,7 US-Dollar pro Kubikmeter lagen. Der Anteil schwerer und sperriger Ladung (High & Heavy/Breakbulk) am anteiligen Volumen betrug 20 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres 2025. Trotz des Ergebnisrückgangs wurde für das erste Quartal eine Dividende von 158 Millionen US-Dollar (0,8282 US-Dollar pro Aktie) deklariert und im Mai ausgezahlt, nach 90 Millionen US-Dollar für Q4 2024, die im März flossen.

Strategischer Konter: Flottenausbau und volle Auftragsbücher?

Den Herausforderungen begegnet Hoegh Autoliners mit strategischen Weichenstellungen. Im ersten Quartal 2025 sicherte sich das Unternehmen zwei neue Langfristverträge mit bedeutenden internationalen Automobilherstellern, jeder mit einem Volumen von über 100 Millionen US-Dollar. Dies erhöhte den Anteil der vertraglich gebundenen Kapazitäten um rund 7 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf nun über 80 Prozent. Die neuen Kontrakte haben eine durchschnittliche Laufzeit von 3,3 Jahren und sollen für mehr Planbarkeit sorgen.

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Parallel dazu treibt Hoegh Autoliners die Modernisierung und den Ausbau seiner Flotte voran. Alle vier Neubauten der Aurora-Klasse sind mittlerweile im Einsatz; das dritte Schiff dieser Serie, die "Höegh Australis", wurde am 5. Januar 2025 übernommen. Diese Schiffe sollen die Ladekapazität signifikant erhöhen. Zudem wurde eine Option zum Kauf des geleasten Schiffes "Höegh Copenhagen" ausgeübt und der Verkauf der "Höegh New York" im ersten Quartal abgeschlossen. Mit Blick auf die Zukunft hat Hoegh Autoliners eine Option für den Bau weiterer vier Aurora-Klasse-Schiffe gezogen, wodurch sich die Gesamtzahl im Neubauprogramm auf zwölf erhöht. Optionen für vier weitere Schiffe und Reservierungen für nochmals vier bestehen. Die ersten dieser insgesamt zwölf Schiffe wurden bereits ab Juli 2024 ausgeliefert, und alle sollen bis zur ersten Hälfte des Jahres 2027 in Betrieb sein.

Ausblick: Zwischen Zuversicht und globalen Risiken

Trotz der strategischen Maßnahmen bleibt das Marktumfeld angespannt. Geopolitische Unsicherheiten, insbesondere die Lage im Roten Meer, belasten. Hoegh Autoliners rechnet nicht mit einer baldigen Wiederaufnahme der Transporte durch diese wichtige Route. Auch potenzielle US-Zölle und Hafengebühren bereiten Sorgen, da sie laut Management die Transportvolumina reduzieren und die Betriebskosten erhöhen könnten. Diese Gemengelage spiegelt sich auch in der Aktienperformance wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 28 Prozent an Wert eingebüßt.

Dennoch erwartet das Management für das zweite Quartal 2025 ein EBITDA auf dem Niveau des ersten Quartals. Wie das Unternehmen die vielfältigen Herausforderungen meistern will, dürfte auch Thema auf dem "2nd Maritime Leaders Summit" in Oslo sein, wo Führungskräfte von Hoegh Autoliners heute, am 2. Juni 2025, an Paneldiskussionen teilnehmen.

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