Die Telemedizin-Firma Hims & Hers steckt in einem gefährlichen Spagat: Während die Finanzen glänzen, türmen sich die juristischen Probleme. Eine Sammelklage wegen angeblichen Wertpapierbetrugs und eine Untersuchung der US-Handelsaufsicht FTC drohen den jüngsten Erfolgen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Sammelklage belastet die Aktie

Im Zentrum der rechtlichen Auseinandersetzungen stehen Vorwürfe, das Unternehmen habe falsche oder irreführende Aussagen getätigt. Konkret geht es um die Bewerbung und den Verkauf bestimmter Abnehmpräparate, die angeblich das wichtige Partnerschaftsabkommen mit Novo Nordisk gefährdeten. Als die Zusammenarbeit dann tatsächlich am 23. Juni 2025 beendet wurde, reagierte der Markt mit einem deutlichen Kursrutsch.

Die Frist für die Benennung eines Hauptklägers in diesem Verfahren läuft am 25. August 2025 ab – ein wichtiger Meilenstein, der die Aktie weiter unter Druck halten könnte. Doch damit nicht genug: Gestern bestätigten Berichte, dass die FTC Hims & Hers wegen Beschwerden über Werbepraktiken und Kündigungsschwierigkeiten bei Abonnements untersucht. Diese regulatorische Baustelle kommt zur Unzeit.

Trotz allem: Wachstum pur

Doch die fundamentale Entwicklung erzählt eine andere Geschichte. Die Zahlen für das zweite Quartal 2025 zeigen ein Unternehmen im Höhenflug:

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  • Umsatzwachstum von 73% auf 544,8 Millionen US-Dollar
  • Nettogewinn sprang von 13,3 auf 42,5 Millionen US-Dollar
  • Prognose für 2025: 2,3 bis 2,4 Milliarden US-Dollar Umsatz

Diese beeindruckenden Kennzahlen stehen in krassem Gegensatz zu den juristischen Wolken am Horizont. Die Aktie, die seit Jahresanfang noch immer über 60% im Plus liegt, kämpft aktuell mit deutlichen Verlusten – allein in den letzten sieben Tage ging es um fast 10% nach unten.

Die zentrale Frage für Anleger: Kann das starke operative Geschäft die rechtlichen Risiken aufwiegen? Oder droht der juristische Overhang den Höhenflug doch noch zu bremsen? Die kommenden Wochen bis zur Frist am 25. August dürften entscheidend sein.

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