Hims & Hers Aktie: Chaos nach FDA-Warnung

Ein Regulierungsschock erschüttert Hims & Hers – doch die Reaktion der Anleger überrascht. Nach einem dramatischen Kursrutsch infolge einer FDA-Warnung erholte sich die Aktie zuletzt wieder. Ist das nur eine Atempause oder sehen Investoren bereits über die aktuellen Probleme hinweg?

FDA schlägt hart zu

Der Grund für die jüngste Marktvolatilität liegt in einem vernichtenden Schreiben der US-Arzneimittelbehörde FDA. Am 9. September erhielt das Unternehmen eine offizielle Warnung wegen "falscher oder irreführender" Werbeaussagen zu seinen kombinierten Semaglutid-Produkten.

Besonders brisant: Die FDA warf Hims & Hers vor, zu behaupten, ihre Produkte seien gleichwertig zu zugelassenen Medikamenten wie Ozempic und Wegovy. Die Behörde forderte binnen 15 Arbeitstagen eine Stellungnahme zu geplanten Korrekturmaßnahmen – andernfalls drohen rechtliche Schritte bis hin zu Beschlagnahmungen.

Kursrutsch und überraschende Erholung

Die Anleger reagierten zunächst panisch auf die Regulierungsdrohung. Am 16. September brach die Aktie um bis zu 8% ein, als die FDA-Warnung bekannt wurde. Investoren fürchteten sowohl rechtliche Konsequenzen als auch einen dauerhaften Reputationsschaden.

Doch dann die Wende: Am 19. September sprang der Kurs überraschend um 3,5% nach oben und schloss mit einem Plus von 2,9% bei 57,81 Dollar. Die Erholung zeigt, dass einige Marktteilnehmer offenbar auf die längerfristigen Wachstumschancen setzen – trotz aller regulatorischen Unwägbarkeiten.

Schatten der Novo Nordisk-Trennung

Die aktuelle FDA-Prüfung kommt nicht aus heiterem Himmel. Bereits im Juni 2025 hatte Pharmariese Novo Nordisk die Partnerschaft mit Hims & Hers beendet. Der Grund: Bedenken über den Verkauf kombinierter GLP-1-Medikamente und angeblich "täuschende" Marketingpraktiken.

Die Trennung von Novo Nordisk – eigentlich sollte das Abnehm-Medikament Wegovy über die Hims & Hers-Plattform verfügbar werden – hatte damals bereits einen Kurssturz von rund 30% ausgelöst.

Insider verkaufen fleißig

Zusätzlichen Druck erzeugen die Aktivitäten der Unternehmensführung. Zwischen Juli und September 2025 verkauften mehrere Führungskräfte größere Aktienpakete – darunter CEO Andrew Dudum, der ausgerechnet am 16. September, dem Tag des jüngsten Kursrutsches, Anteile abstieß.

Das Timing der Verkäufe während einer ohnehin angespannten Marktlage dürfte das Vertrauen der Anleger nicht gerade gestärkt haben. Ob die jüngste Erholung von Dauer ist, bleibt angesichts der anhaltenden regulatorischen Risiken mehr als fraglich.