Der Start in den Dezember gleicht einer kalten Dusche für Anleger des Rüstungselektronik-Spezialisten. Obwohl das Unternehmen gerade erst historische Aufträge an Land gezogen hat und die Bücher voll sind, schicken die Märkte das Papier heute auf Talfahrt. Ein überraschender Abgang in der Führungsetage trifft auf ein ohnehin nervöses Sektorumfeld. Doch ist dieser massive Abverkauf angesichts der fundamentalen Stärke überhaupt gerechtfertigt oder bietet sich hier eine seltene Gelegenheit?

Personalbeben schockt Anleger

Auslöser für die heutige Unruhe ist eine Nachricht aus der Konzernzentrale, die den Markt auf dem falschen Fuß erwischte: Arbeitsdirektor und Personalvorstand Dr. Lars Immisch wird das Unternehmen zum Jahreswechsel aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Auch wenn der Aufsichtsrat umgehend betonte, dass eine Nachfolgelösung bereits steht, reagieren Börsianer allergisch auf Unsicherheiten im C-Level-Management.

Verschärft wird die Situation durch eine allgemeine Schwäche im europäischen Verteidigungssektor. Hensoldt steht nicht alleine da; auch Schwergewichte wie Rheinmetall geraten unter Druck. Diese Kombination aus interner Veränderung und externer Marktstimmung drückt den Kurs heute um 3,72 % auf 66,05 €. Damit setzt sich eine schmerzhafte Korrektur fort: In den letzten 30 Tagen verlor das Papier fast 30 % an Wert und handelt inzwischen deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt.

Rekordauftrag verpufft wirkungslos?

Was die Situation besonders brisant macht, ist die massive Diskrepanz zwischen der Kursentwicklung und der operativen Realität. Erst in der vergangenen Woche meldete Hensoldt einen historischen Erfolg: Ein Großauftrag über knapp eine Milliarde Euro von General Dynamics für das Spähfahrzeug "Luchs 2" – der größte Einzelauftrag in diesem Bereich in der Firmengeschichte.

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Dazu kommt eine erst kürzlich angehobene Prognose für das Gesamtjahr 2025. Das Management erwartet Umsätze von rund 2,5 Milliarden Euro bei starken Margen. Dass der Markt diese Nachrichten ignoriert, deutet darauf hin, dass hier weniger die Fakten, sondern vielmehr Emotionen und Gewinnmitnahmen zum Jahresende das Ruder übernommen haben.

Hier die wichtigsten Eckdaten zur aktuellen Lage:

  • Massive Korrektur: Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 115,10 € beträgt inzwischen über 42 %.
  • Langfristige Stärke: Trotz des jüngsten Absturzes liegt die Aktie seit Jahresanfang (YTD) immer noch mit 95,65 % im Plus.
  • Volatilität: Mit einer annualisierten Volatilität von knapp 48 % bleibt der Titel nichts für schwache Nerven.

Analysten bleiben optimistisch

Während der Chart ein düsteres Bild zeichnet, halten Analysten an ihren bullischen Einschätzungen fest. Renommierte Häuser wie JPMorgan sehen Kursziele zwischen 90 und 100 Euro, was ein enormes Aufholpotenzial zum aktuellen Kurs impliziert.

Kurzfristig dominiert jedoch die Angst. Die Aktie kämpft nun darum, im Bereich der 65-Euro-Marke einen Boden zu finden. Sollte dieser Halt brechen, könnten weitere technische Verkäufe folgen. Gelingt jedoch die Stabilisierung und rückt der Fokus der Anleger wieder auf die prall gefüllten Auftragsbücher, könnte der aktuelle Rücksetzer im Rückspiegel als überzogene Panikreaktion erscheinen.

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