Der Verteidigungselektronik-Spezialist HENSOLDT schockt die Märkte mit einer spektakulären Prognose-Revision. Das Book-to-Bill-Verhältnis wurde von bescheidenen 1,2x auf sagenhafte 1,6x bis 1,9x angehoben. Was steckt hinter diesem dramatischen Kurswechsel? Und kann die Aktie nach dem schweren Rückgang der letzten Wochen endlich wieder durchstarten?

Die Ad-hoc-Meldung vom späten Mittwochabend lässt aufhorchen: Mehrere Bundeswehr-Beschaffungsprogramme stehen vor der parlamentarischen Genehmigung. Die Auftragsbücher quellen über.

Bundeswehr-Milliarden sorgen für Auftragsexplosion

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Ein Book-to-Bill-Verhältnis von bis zu 1,9x bedeutet: Für jeden Euro Umsatz gehen fast zwei Euro neue Aufträge ein. Das ist selbst für die boomende Rüstungsbranche außergewöhnlich stark.

Die wichtigsten Eckdaten der neuen Prognose:
* Book-to-Bill-Verhältnis: 1,6x bis 1,9x (vorher: rund 1,2x)
* Umsatzprognose: präzisiert auf rund 2,5 Milliarden Euro
* Bereinigte EBITDA-Marge: 18 Prozent oder höher
* Grund: Parlamentarische Genehmigungen für Bundeswehr-Programme

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HENSOLDT profitiert von der Zeitenwende in der deutschen Verteidigungspolitik. Die 100-Milliarden-Euro-Investitionen in die Bundeswehr zeigen Wirkung – und das Taufkirchener Unternehmen steht bereit, seinen Anteil abzugreifen.

Kann die Aktie den Turnaround schaffen?

Trotz der spektakulären Prognose-Anhebung kämpft die HENSOLDT-Aktie weiterhin mit Gegenwind. Nach dem Rückgang der letzten Monate notiert der Titel aktuell bei 93,20 Euro – rund 19 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 115,10 Euro.

Die neue Guidance steht allerdings unter den üblichen Vorbehalten: Rechtzeitige Vertragsgenehmigungen, verfügbare Materialien und stabile Lieferketten müssen gewährleistet sein. Geopolitische Verwerfungen könnten die Pläne durchkreuzen.

Mit einem Jahresplus von beeindruckenden 176 Prozent bleibt HENSOLDT dennoch einer der Überflieger im MDAX. Die Frage ist: Reicht die Auftragsexplosion aus, um die Aktie wieder in Richtung Allzeithoch zu katapultieren? Die kommenden Analystengespräche dürften weitere Klarheit bringen.

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