Ein vernichtender Report versetzt Anleger in Aufruhr. Das Analysehaus Morpheus Research wirft dem Pharmaverpackungshersteller „aggressive Bilanzierungsmethoden" vor und hält eine Short-Position. Der Vorwurf: Gerresheimer schöne seine organische Wachstumsstory durch bilanzielle Tricks. Die UBS reagierte am Mittwoch mit einer Einschätzung – und kritisiert ebenfalls die Informationspolitik des Unternehmens.

Die Kernvorwürfe im Überblick:
- Aggressive Bilanzierungsmethoden zur Darstellung künstlichen Wachstums
- Cash-Flow-Qualität durch gestiegene Kundenanzahlungen verzerrt
- Nettoverschuldung nach Bormioli-Übernahme zu hoch
- Laufende BaFin-Untersuchung zu Bilanzierungsfragen

Bormioli-Deal im Fokus

Besonders die im Dezember 2024 abgeschlossene Übernahme von Bormioli Pharma gerät ins Visier. Morpheus Research bezeichnet den Kaufpreis von rund 800 Mio. EUR als überzogen – mit einem Multiple von über 10x Adjusted EBITDA eine der teuersten jüngeren Transaktionen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gerresheimer?

Die Zahlen geben den Kritikern Nahrung: Bormioli verzeichnete 2023 einen Nettoverlust von etwa 8 Mio. EUR, die Umsätze stagnierten von 2023 auf 2024. Im ersten Halbjahr 2025 erzielte das Unternehmen 167 Mio. EUR Umsatz – für das Vorjahresniveau wäre ein Anstieg von 22 % im zweiten Halbjahr nötig.

UBS: „Informationsarbeit glänzt nicht"

Die Schweizer Großbank bestätigte am Mittwoch ihr „Neutral"-Rating mit einem Kursziel von 29 EUR. Analyst Olivier Calvet übte dabei deutliche Kritik an der Transparenz des Düsseldorfer Konzerns. Er bemängelt fehlende Informationen zu genauen Kreditbedingungen und mangelnde Klarheit beim geplanten Verkauf des Moulded-Glass-Geschäfts.

Calvet relativiert allerdings: Die Anlegerstimmung habe bereits ein Mehrjahrestief erreicht. Die Aktie notiert mit 25,62 EUR knapp 69 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 82 EUR.

Gegenbewegung nach Abverkauf

Trotz der massiven Vorwürfe legte die Aktie am Mittwoch über 3 % zu. Nach einem vorbörslichen Tief bei 24,68 EUR erholte sich der Kurs auf über 25,90 EUR. Ob dies mehr als eine technische Reaktion ist, bleibt offen – die fundamentalen Fragen bleiben unbeantwortet. Gerresheimer steht nun in der Pflicht, die Vorwürfe zu entkräften und für mehr Transparenz zu sorgen.

Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 11. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...