Der Spezialverpackungshersteller drückt auf die Notbremse und vollzieht einen radikalen Kehrtwechsel im Top-Management. Nach einer Serie von Gewinnwarnungen und einer laufenden BaFin-Prüfung kehrt ausgerechnet ein alter Bekannter als Retter in der Not zurück. Kann Uwe Röhrhoff das angeschlagene Unternehmen aus der Krise führen?

Alter Haudegen übernimmt das Steuer

Mit Wirkung zum 1. November übernimmt Uwe Röhrhoff interimistisch den Chefposten bei Gerresheimer. Für den MDAX-Konzern ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln: Röhrhoff war bereits von 1991 bis 2017 in verschiedenen Führungspositionen tätig – darunter sieben Jahre als CEO bis 2017. Seine Berufung sendet eine klare Botschaft: Erfahrung und Kontinuität sollen die angeschlagene Aktie stabilisieren.

Der bisherige Vorstandschef Dietmar Siemssen hatte sein Amt nach sieben Jahren "im gegenseitigen Einvernehmen" niedergelegt. Ein diplomatischer Abgang nach turbulenten Monaten voller Herausforderungen.

Kompletter Vorstand ausgewechselt

Der CEO-Wechsel ist nur die Spitze des Eisbergs. Gerresheimer vollzieht derzeit eine beispiellose Neuaufstellung der Führungsriege:

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  • September 2025: Wolf Lehmann löst Dr. Bernd Metzner als Finanzvorstand ab
  • November 2025: Achim Schalk tritt die Nachfolge von Dr. Lukas Burkhard im Vorstand an
  • November 2025: Röhrhoff übernimmt von Siemssen

Binnen weniger Wochen wurden damit sämtliche Schlüsselpositionen neu besetzt – ein Vorgang, der in dieser Radikalität selten vorkommt.

BaFin-Prüfung setzt Aktie unter Druck

Die drastischen Personalwechsel sind kein Zufall. Gerresheimer kämpft seit Monaten mit einer Serie von Gewinnwarnungen und einer laufenden Bilanzprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Im Fokus der BaFin-Untersuchung stehen die Verbuchung von Umsätzen aus "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen im Geschäftsjahr 2024.

Diese buchhalterischen Ungereimtheiten haben das Vertrauen der Anleger massiv erschüttert. Der Aktienkurs stürzte in den vergangenen zwölf Monaten um über 64 Prozent ab – ein dramatischer Wertverlust, der schnelles Handeln erforderte.

Die neue Führungsmannschaft steht nun vor der Herkulesaufgabe, die operativen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig Transparenz bei der BaFin-Prüfung zu gewährleisten. Ob Röhrhoffs Erfahrung ausreicht, um das Ruder herumzureißen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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