Gerresheimer Aktie: Notfall-CEO im Krisenmodus
Die Gerresheimer Aktie befindet sich im freien Fall – und das hat einen klaren Grund: Nach einer Serie verheerender Gewinnwarnungen musste CEO Dietmar Siemssen seinen Hut nehmen. Nun übernimmt Uwe Röhrhoff als Interims-Chef das Ruder, doch die Altlasten wiegen schwer. Während parallel die BaFin wegen möglicher Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt, steht das Unternehmen vor der Frage: Kann ein erfahrener Manager das Vertrauen zurückgewinnen – oder ist der Abstieg noch nicht gestoppt?
Führungschaos und Hoffnungsträger
Uwe Röhrhoff ist kein Unbekannter: Von 1991 bis 2017 prägte er Gerresheimer bereits maßgeblich, zuletzt als CEO. Seine Rückkehr zum 1. November 2025 ist ein Paukenschlag – und ein Eingeständnis, dass die bisherige Führung gescheitert ist. Dietmar Siemssen musste nach wiederholten Prognosesenkungen "im gegenseitigen Einvernehmen" gehen. Doch Röhrhoff erbt ein Schlachtfeld:
- Umsatzeinbruch statt Wachstum: Für 2025 erwartet das Unternehmen einen organischen Rückgang der Erlöse
- Margenkollaps: Die bereinigte EBITDA-Marge schrumpft auf nur noch 18,5 bis 19 Prozent
- Nachfrageschwäche: Besonders Kosmetikverpackungen und medizinische Behälter schwächeln massiv
- BaFin-Untersuchung: Prüfung möglicher Unregelmäßigkeiten bei "Bill-and-Hold"-Geschäften belastet zusätzlich
Die Erwartungen an den Krisenmanager sind enorm – doch die Ausgangslage ist ungleich schwieriger als bei seiner ersten Amtszeit.
BaFin schlägt zu: Doppelbelastung für den Neustart
Als wäre die operative Talfahrt nicht genug, ermittelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wegen potenzieller Bilanzierungsfehler. Im Fokus stehen sogenannte "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen – eine Praxis, bei der Waren bereits fakturiert, aber noch nicht ausgeliefert werden. Solche Prüfungen binden nicht nur Managementkapazitäten, sie säen auch massives Misstrauen bei Investoren.
Die Aktie steht aktuell bei 25,64 Euro – und markiert damit exakt ihr 52-Wochen-Tief. Der RSI von 17,7 signalisiert eine extreme Überverkauftheit, doch echte Kaufsignale bleiben aus. Mit einem Minus von fast 67 Prozent auf Jahressicht und einem Abstand von knapp 52 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt zeigt sich ein klares Bild: Das Vertrauen ist massiv beschädigt.
Kann Röhrhoff die Wende schaffen?
Der Interims-CEO muss nun parallel an mehreren Fronten kämpfen: Die operative Schwäche eindämmen, die Nachfrage in Schlüsselsegmenten ankurbeln und gleichzeitig die BaFin-Untersuchung bewältigen. Ob seine Erfahrung ausreicht, um den Titel zu stabilisieren, bleibt abzuwarten. Für Anleger gilt: Die Unsicherheit bleibt hoch, solange keine konkreten Sanierungserfolge sichtbar werden. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Gerresheimer tatsächlich den Boden gefunden hat – oder ob der Absturz weitergeht.
Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 05. November liefert die Antwort:
Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 05. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








