Gerresheimer Aktie: CEO-Flucht!
Der Medizintechnik-Konzern Gerresheimer verliert seinen CEO – und das ist wohl das geringste Problem. Dietmar Siemssen verließ Ende Oktober das Unternehmen nach einer Serie von Gewinnwarnungen und einer laufenden BaFin-Untersuchung zu fragwürdigen Bilanzierungspraktiken. Während die Finanzaufsicht Bill-and-Hold-Vereinbarungen unter die Lupe nimmt und die Q3-Zahlen enttäuschen, steht der Konzern vor einem kompletten Neustart. Kann die Rückkehr von Altgedientem Uwe Röhrhoff das Ruder noch herumreißen?
Kompletter Management-Exodus nach Skandal
Der Führungswechsel bei Gerresheimer kommt einer Notbremsung gleich. Mit Röhrhoff kehrt ein alter Bekannter zurück – der 65-Jährige führte das Unternehmen bereits von 2010 bis 2017. Doch seine Aufgabe ist diesmal ungleich schwerer: Ein zerüttetes Vertrauen der Investoren, eine laufende Aufsichtsbehörden-Untersuchung und operative Probleme, die das Geschäft belasten.
Der Management-Umbau ist radikal. Nach Siemssens Abgang vervollständigt sich eine personelle Revolution, die bereits im September mit dem CFO-Wechsel begann. Das Signal ist eindeutig: Die alten Strukturen haben versagt.
Die wichtigsten Führungsveränderungen:
- Uwe Röhrhoff übernimmt als Interims-CEO (ab 1. November 2025)
- Wolf Lehmann ersetzt Dr. Bernd Metzner als CFO (September 2025)
- Achim Schalk leitet drei Geschäftsbereiche (ab 1. November 2025)
BaFin ermittelt: Wurde getrickst?
Das Timing der CEO-Ablösung ist kein Zufall. Seit dem 24. September untersucht die BaFin Gerresheimers Bilanzierungspraktiken – konkret geht es um sogenannte Bill-and-Hold-Vereinbarungen. Der Verdacht: Umsätze könnten zu früh erfasst worden sein. Bei einem Vertrag über drei Millionen Euro bestätigte eine externe Anwaltskanzlei bereits entsprechende Unregelmäßigkeiten.
Zwar spricht das Unternehmen von einem "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" bei Gesamtumsätzen von über zwei Milliarden Euro. Doch für die bereits angeschlagene Aktie ist jeder Zweifel an der Seriosität der Zahlen Gift.
Quartalszahlen schocken: Rückgang statt Wachstum
Die vorläufigen Q3-Ergebnisse vom 8. Oktober lieferten weitere schlechte Nachrichten. Der organische Umsatz sank um 1,2 Prozent – ein herber Rückschlag für einen Konzern, der eigentlich vom boomenden Pharma- und Medizintechnik-Markt profitieren sollte. Die bereinigte EBITDA-Marge fiel auf 18,8 Prozent zurück.
Besonders bitter: Für 2025 erwartet Gerresheimer nun einen organischen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent. Die Probleme reichen von unterausgelasteten neuen Produktionsanlagen bis hin zu schwächelnden Bereichen wie Kosmetik und orale Flüssigkeiten.
Angesichts dieser dramatischen Entwicklung wirkt der aktuelle Kurs von knapp unter 28 Euro fast schon übertrieben optimistisch – immerhin hat die Aktie seit Jahresbeginn bereits mehr als 60 Prozent verloren.
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