Die Deutsche Börse hat entschieden: Gerresheimer muss den MDAX verlassen. Der Düsseldorfer Spezialverpackungshersteller steigt zum 22. Dezember in den SDAX ab. Nach einem Kursverlust von rund 70 Prozent seit Jahresbeginn war der Schritt erwartet worden – für die gebeutelte Aktie bedeutet er dennoch zusätzlichen Verkaufsdruck.

Die Fakten zum Index-Wechsel:

  • Abstieg: Gerresheimer verlässt den MDAX am 22. Dezember 2025
  • Grund: Marktkapitalisierung unter kritischer Schwelle von einer Milliarde Euro
  • Nachfolger: Voraussichtlich der Autozulieferer Aumovio
  • Zwangsverkäufe: Index-Fonds müssen Positionen bis zum Stichtag glattstellen
  • Aktueller Kurs: Rund 26 Euro, nahe Mehrjahrestiefs

Technischer Verkaufsdruck vorprogrammiert

Die Degradierung löst einen Mechanismus aus, der die Aktie in den kommenden Wochen zusätzlich belasten dürfte. Index-orientierte Fonds und ETFs, die den MDAX physisch nachbilden, sind gezwungen, ihre Gerresheimer-Positionen aufzulösen. Das institutionelle Kapital fließt stattdessen in den Aufsteiger Aumovio. Bei einer Marktkapitalisierung von unter einer Milliarde Euro können bereits moderate Verkaufsvolumina spürbare Kursbewegungen auslösen.

Verschärft wird die Lage durch anhaltende Short-Positionen namhafter Adressen wie Qube Research & Technologies. Die Kombination aus Zwangsverkäufen und spekulativem Verkaufsdruck schafft ein volatiles Umfeld.

Krisenjahr mündet im Abstieg

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Der Index-Wechsel markiert den vorläufigen Tiefpunkt einer Serie von Hiobsbotschaften. Drei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Monate erschütterten das Vertrauen der Anleger. Im Oktober folgte der überraschende Abgang von CEO Dietmar Siemssen. Parallel prüft die BaFin weiterhin Umsatzbuchungen nach dem „Bill-and-Hold"-Verfahren – ein regulatorischer Schatten, der über dem Unternehmen liegt.

Die Marktkapitalisierung schrumpfte von einstmals mehreren Milliarden auf aktuell deutlich unter eine Milliarde Euro. Was als Wachstumsstory begann, wird mittlerweile als Sanierungsfall gehandelt.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Bis zum 22. Dezember dürfte der technische Verkaufsdruck dominieren. Charttechnisch wird die Marke um 26 Euro zur Nagelprobe: Ein Bruch könnte weiteren Abwärtsdruck in Richtung 20 Euro auslösen. Die nächsten Quartalszahlen, erwartet für Februar 2026, werden zeigen müssen, ob das Interims-Management das operative Geschäft stabilisieren kann. Ohne konkrete Signale einer Trendwende bleibt die Aktie ein hochspekulatives Investment.

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