Gerresheimer Aktie: Indexflucht verstärkt Druck
Der Pharmaverpackungshersteller Gerresheimer verlässt am 22. Dezember den MDAX – und mit ihm fließen Millionen aus passiven Indexfonds ab. Während die Aktie am Dienstag bei rund 27,80 Euro eine technische Gegenbewegung zeigt, steht ihr der größte Zwangsverkauf des Jahres bevor. Zeitgleich zieht sich mit BNP Paribas ein Großaktionär komplett zurück.
Die Fakten im Überblick:
- MDAX-Abstieg am 22. Dezember 2025 erzwingt Verkäufe durch Indexfonds
- BNP Paribas hat Beteiligung von über 4% auf 0% reduziert
- Aktie erholt sich von 22,52 Euro auf 27,80 Euro (+23%)
- Jahresverlust von 60% – einer der schwächsten MDAX-Werte
- RSI unter 20 signalisiert überverkaufte Situation
Zwangsverkäufe programmiert
Die Deutsche Börse hat den Indexwechsel besiegelt. Alle MDAX-ETFs müssen ihre Gerresheimer-Bestände bis Montag veräußern, um die neue Indexzusammensetzung korrekt abzubilden. Das Problem: Im MDAX sind deutlich mehr passive Gelder gebunden als im SDAX. Die potenzielle Nachfrage aus SDAX-Produkten kann den Verkaufsdruck kurzfristig nicht kompensieren.
Besonders in den Schlussauktionen dieser Woche dürften die Umschichtungsprogramme institutioneller Investoren für Volatilität sorgen. Neben Gerresheimer steigt auch HelloFresh ab, während Aumovio und TKMS nachrücken.
BNP Paribas steigt komplett aus
Die französische Großbank BNP Paribas hat ihre Position vollständig aufgelöst. Laut Stimmrechtsmitteilung vom 2. Dezember hält die Bank nun 0,00 Prozent der Anteile – zuvor waren es über 4 Prozent. Der komplette Rückzug eines großen institutionellen Investors fällt in eine ohnehin fragile Phase.
Parallel meldete die Société Générale eine Beteiligung von 5,07 Prozent, davon 1,00 Prozent direkt und 4,07 Prozent über Finanzinstrumente. Diese Position wurde zum 1. Dezember 2025 gemeldet.
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Krisenjahr belastet Bewertung
Der Indexabstieg markiert den vorläufigen Tiefpunkt eines schwierigen Jahres. Drei Gewinnwarnungen, der CEO-Wechsel im Oktober und eine laufende BaFin-Prüfung zu Umsatzbuchungen haben das Vertrauen erschüttert. Der Short-Seller Morpheus Research kritisierte Anfang Dezember "aggressive Bilanzierungsmethoden". Die Short-Quote liegt bei über 8 Prozent.
Die Verschuldung nach der Bormioli-Übernahme erreicht laut Analysten eine Leverage-Ratio von 4,5x. Das 52-Wochen-Hoch vom 12. März bei 84 Euro liegt in weiter Ferne – der Rückgang von 66 Prozent seit dem Jahreshoch gehört zu den heftigsten im deutschen Nebenwertesegment.
Charttechnik: Zone um 28 Euro entscheidend
Der RSI von 17,7 signalisiert eine stark überverkaufte Marktsituation. Die Aktie notiert 37 Prozent unter ihrer 200-Tage-Linie. Die annualisierte 30-Tage-Volatilität von 36,5 Prozent zeigt die erhöhte Nervosität der Marktteilnehmer.
Analysten bleiben zurückhaltend. UBS und Berenberg stufen mit "Neutral" beziehungsweise "Hold" ein, bei Kurszielen um 29 bis 30 Euro. Das Konsens-Kursziel liegt bei 39 Euro – deutlich über dem aktuellen Niveau, aber weit entfernt von früheren Bewertungen.
Die Zone um 28 bis 30 Euro wird zur Nagelprobe. Ein Bruch nach unten könnte erneute Schwäche auslösen. Bis zum 22. Dezember dürfte der technische Verkaufsdruck dominieren. Die nächsten Quartalszahlen im Februar 2026 müssen zeigen, ob das Interims-Management unter Uwe Röhrhoff das operative Geschäft stabilisieren kann.
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