Gerresheimer Aktie: Dringend Klärungsbedarf!
Ein Vorstandswechsel, drei Gewinnwarnungen und eine BaFin-Untersuchung – selten hat eine Aktie binnen weniger Monate so viel Vertrauen vernichtet wie Gerresheimer. Während das operative Geschäft kollabiert und Kernsparten wegbrechen, verkündet das Unternehmen neue Klimaziele. Ist das der verzweifelte Versuch, vom Desaster abzulenken? Oder glaubt der neue alte Chef tatsächlich an eine Wende?
Führungschaos nach Vertrauensverlust
Das Management-Beben könnte dramatischer kaum sein. CEO Dietmar Siemssen musste Ende Oktober seinen Hut nehmen – bereits der zweite Wechsel an der Führungsspitze nach dem vorzeitigen Abgang des Finanzchefs. Zurück an die Schaltzentrale holte der Aufsichtsrat Uwe Röhrhoff, der das Unternehmen bereits von 2010 bis 2017 leitete. Ein klassischer Feuerwehreinsatz, der die Schwere der Krise unterstreicht.
Die Gründe für den radikalen Schnitt liegen auf der Hand. Die BaFin ermittelt wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung. Drei Gewinnwarnungen allein in diesem Jahr haben die Glaubwürdigkeit pulverisiert. Anleger fragen sich: Was kommt als nächstes?
Mit einem Minus von über 65 Prozent seit Jahresanfang bewegt sich die Aktie nahe ihrem 52-Wochen-Tief. Der extreme RSI-Wert von 17,7 signalisiert zwar eine technische Überverkauftheit – doch wer greift bei diesem fundamentalen Trümmerfeld zu?
Das operative Desaster in Zahlen
Die nackten Fakten sind erschreckend:
- Umsatzprognose: Statt Wachstum nun ein Rückgang von -2 bis -4 Prozent
- EBITDA-Marge: Von erwarteten 20 Prozent auf nur noch 18,5 bis 19 Prozent eingebrochen
- Kosmetikverpackungen: Kompletter Zusammenbruch des einstigen Wachstumstreibers
- Glasverpackungen: Kerngeschäft praktisch kollabiert
Diese Zahlen sind nicht das Ergebnis temporärer Marktschwankungen, sondern struktureller Probleme. Wichtige Geschäftsfelder funktionieren schlicht nicht mehr. Die Frage ist nicht, ob Gerresheimer in einer Krise steckt – sondern wie tief diese wirklich geht.
Grüne PR statt operative Exzellenz?
Ausgerechnet jetzt, inmitten des Chaos, verkündet Gerresheimer einen Erfolg auf anderem Terrain. Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat die CO2e-Reduktionsziele des Unternehmens bestätigt. Ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen – nur: Interessiert das die Märkte überhaupt noch?
Die Ankündigung wirkt wie der Versuch, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, während das Kerngeschäft brennt. Nachhaltigkeit ist wichtig, keine Frage. Aber sie ersetzt keine funktionierende Strategie in den operativen Sparten. Anleger dürften diese Meldung mit gemischten Gefühlen aufnehmen – bestenfalls als Hoffnungsschimmer, dass die neue Führung überhaupt noch einen Plan hat.
Ob der zurückgeholte Röhrhoff tatsächlich die Wende schafft, muss sich erst zeigen. Sein Vorteil: Er kennt das Unternehmen. Sein Problem: Die Ausgangslage ist verheerend. Das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, dürfte Monate, wenn nicht Jahre dauern.
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