Der Verpackungsspezialist Gerresheimer steckt in der Krise – operative Schwierigkeiten, ein erzwungener Managementwechsel und massive Kursverluste haben das Vertrauen der Anleger erschüttert. Nun soll ausgerechnet eine Nachhaltigkeitsoffensive die Wende bringen: Die Science Based Targets Initiative hat die Klimaziele des Unternehmens validiert. Doch kann ein grünes Image wirklich die strukturellen Probleme überdecken? Oder ist dies nur ein verzweifelter Versuch, vom operativen Desaster abzulenken?

Klimaziele nach Lehrbuch – aber reicht das?

Gerresheimer hat sich hohe Klimaziele gesetzt, die nun wissenschaftlich abgesegnet wurden. Die Ausrichtung folgt dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens – ein Signal, das bei ESG-fokussierten Investoren durchaus Gehör finden könnte.

Die konkreten Vorgaben zeigen Ambition:

  • Scope 1 und 2: Reduktion der direkten Emissionen um 52 % bis 2030 (Basis: 2019)
  • Scope 3: Senkung der Emissionsintensität in der Wertschöpfungskette um 64 % bis 2034
  • Lieferkette: 65 % der Zulieferer sollen bis 2029 eigene wissenschaftliche Klimaziele vorweisen

Für die Gerresheimer Aktie könnte dies ein Hoffnungsschimmer sein. Nachhaltigkeitskriterien gewinnen bei institutionellen Investoren massiv an Bedeutung – und validierte Klimaziele verschaffen Zugang zu entsprechenden Fonds und Portfolios.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gerresheimer?

Das eigentliche Drama spielt woanders

Doch während die PR-Abteilung Nachhaltigkeitserfolge feiert, kämpft das Unternehmen an ganz anderen Fronten. Die Gerresheimer Aktie hat in den vergangenen Monaten einen beispiellosen Absturz erlebt – getrieben von negativen Geschäftsberichten und einer zusammengestrichenen EBITDA-Margen-Prognose.

Noch brisanter: Ein Interims-CEO musste eilig installiert werden. Der Manager, der bereits früher an der Konzernspitze stand, soll nun Vorwürfe rund um fragwürdige Buchungsvorgänge aufklären und das zerbrochene Vertrauen kitten. Ein verzweifeltes Manöver in turbulenten Zeiten.

Spekulanten wittern Beute

Das Marktumfeld bleibt angespannt. Hohe Short-Positionen zeigen: Professionelle Investoren wetten weiterhin gegen die Aktie. Gleichzeitig kursieren Gerüchte über Finanzinvestoren, die ein mögliches Übernahmeangebot prüfen sollen. Wird Gerresheimer zum Schnäppchen für Private-Equity-Häuser?

Die Nachhaltigkeitsoffensive wirkt vor diesem Hintergrund wie der Versuch, mit grünen Schlagzeilen von den eigentlichen Baustellen abzulenken. Ob die wissenschaftlich validierten Klimaziele ausreichen, um das ramponierte Image zu reparieren, bleibt fraglich. Anleger dürften zunächst harte Fakten zur operativen Sanierung sehen wollen – nicht nur grüne Versprechen für 2030.

Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 18. November liefert die Antwort:

Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...