Der Pharmaverpackungskonzern Gerresheimer vollzieht einen dramatischen Führungswechsel: CEO Dietmar Siemssen musste heute seinen Hut nehmen – offiziell "in gegenseitigem Einvernehmen", doch die Serie von Gewinnwarnungen und ein BaFin-Verfahren sprechen eine andere Sprache. Ab morgen übernimmt Interims-CEO Uwe Röhrhoff das Ruder. Kann der erfahrene Manager das sinkende Schiff noch retten?

Desaster auf ganzer Linie: Die Zahlen schockieren

Die Dimension des Gerresheimer-Debakels wird bei einem Blick auf die jüngsten Quartalszahlen deutlich. Im dritten Quartal brachen die organischen Umsätze um 1,2% ein, während das bereinigte EBITDA um dramatische 9,4% abstürzte. Die EBITDA-Marge rutschte auf nur noch 18,8% ab.

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Besonders bitter: Das Unternehmen musste bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Jahresprognose zusammenstreichen. Statt des ursprünglich geplanten Wachstums erwartet Gerresheimer nun einen organischen Umsatzrückgang von bis zu 4%.

Die wichtigsten Krisenmerkmale auf einen Blick:
- Organisches Umsatzwachstum für 2025: -2% bis -4% (statt +0% bis +2%)
- EBITDA-Marge unter Druck: nur noch 18,5-19% (statt rund 20%)
- Verschuldung kritisch: 4,15-faches des EBITDA
- Aktienkurs im freien Fall: Von über 82 Euro auf unter 28 Euro

BaFin im Nacken: Bilanzierungsprobleme verschärfen die Krise

Als wäre die operative Schwäche nicht genug, steht Gerresheimer seit September unter dem Mikroskop der Finanzaufsicht BaFin. Im Fokus stehen umstrittene "Bill-and-Hold"-Geschäfte aus dem Jahr 2024 – ein Bilanzierungsverfahren, bei dem Umsätze bereits vor der tatsächlichen Lieferung erfasst werden.

Obwohl das Volumen nach Unternehmensangaben nur einen "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" umfasst, nagt die Untersuchung am ohnehin angeschlagenen Vertrauen der Investoren. UBS reagierte prompt und senkte das Kursziel von 75 auf nur noch 29 Euro.

Der Retter in der Not: Röhrhoff kehrt zurück

Uwe Röhrhoff ist kein Unbekannter bei Gerresheimer. Der 65-Jährige lenkte den Konzern bereits von 2010 bis 2017 erfolgreich als CEO. Seine Rückkehr als Interims-Chef könnte dem Unternehmen die dringend benötigte Stabilität verleihen.

Röhrhoffs erste Mission: die geplante Abspaltung des schwächelnden Moulded Glass-Geschäfts vorantreiben. Der Verkauf der Kosmetikverpackungssparte soll 2026 erfolgen und zur Entschuldung beitragen. Gleichzeitig will sich Gerresheimer stärker auf das lukrative Geschäft mit pharmazeutischen Verpackungen konzentrieren.

Die Transformation kommt jedoch zu einem kritischen Zeitpunkt: Mit einer Verschuldung vom 4,15-fachen des EBITDA hat das Unternehmen wenig finanziellen Spielraum für Fehler. Ob der erfahrene Krisenmanager Röhrhoff das Ruder noch herumreißen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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