Die Gerresheimer AG steckt in der tiefsten Krise ihrer jüngeren Geschichte. Nach einer Serie von Gewinnwarnungen und Bilanzskandalen muss der Medizintechnik-Konzern jetzt seinen CEO opfern - doch reicht das, um das sinkende Schiff zu retten?

Management-Blitzschlag nach dreifacher Pleite

CEO Dietmar Siemssen tritt mit sofortiger Wirkung zurück - ein dramatischer Führungswechsel, nachdem das Unternehmen bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Prognosen kassieren musste. Die ursprünglich versprochenen Wachstumsraten von 7-10% wurden in einen Umsatzrückgang von 2-4% verwandelt. Die bereinigte EBITDA-Marge bricht auf nur noch 18,5-19% ein.

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Die Probleme im Überblick:
- Dritte Guidance-Senkung innerhalb eines Jahres
- Organischer Umsatzrückgang im Q3 um 1,2%
- EBITDA-Einbruch um 9,4%
- Besonders schwache Entwicklung in Kosmetik und Food & Beverage

BaFin ermittelt: Bilanzskandal erschüttert Vertrauen

Doch die operativen Probleme sind nur die Spitze des Eisbergs. Seit September ermittelt die BaFin wegen möglicher Bilanzierungsfehler. Eine externe Untersuchung fand jetzt konkrete Hinweise auf problematische Umsatzerkennungspraktiken. Rund 28 Millionen Euro Umsatz aus "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen wurden möglicherweise voreilig verbucht.

Kann das neue Management unter Interims-CEO Uwe Röhrhoff das Ruder noch herumreißen? Der 64-Jährige kehrt als Retter in die Firma zurück, die er bereits von 2010 bis 2017 führte.

Aktie am Abgrund: 60% Verlust seit Jahresbeginn

Die Börse hat das Vertrauen längst verloren. Die Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief und hat spektakuläre 60% ihres Wertes seit Jahresanfang eingebüßt. Noch dramatischer: Vom Allzeithoch bei 82 Euro im März ist das Papier um satte 66% abgestürzt.

  • Seit Jahresanfang: -60,48%
  • Vom 52-Wochen-Hoch: -66,17%
  • RSI von 17,7 signalisiert extreme Überverkauftheit
  • Volatilität von 75% zeigt panische Reaktionen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Gerresheimer kämpft ums Überleben an der Börse. Mit einer Marktkapitalisierung von nur noch 980 Millionen Euro ist der einstige Vorzeige-Konzern zum Spekulationsobjekt verkommen.

Neustart oder Endspiel?

Röhrhoff und sein Team stehen vor einer Herkulesaufgabe: Vertrauen zurückgewinnen, Bilanzskandal aufklären, operatives Geschäft stabilisieren. Die strategische Neuausrichtung des Moulded-Glass-Geschäfts und die geplante Segmentierung werden zur Bewährungsprobe.

Während Analysten formal noch ein Aufwärtspotenzial von 27% sehen, dürften die jüngsten Enthüllungen jede Hoffnung auf schnelle Besserung zunichtemachen. Die nächsten Quartalszahlen und die Aufklärung der Bilanzprobleme werden zur Richtungsentscheidung für die Gerresheimer-Aktie. Steht der Tiefpunkt wirklich schon hinter uns - oder geht der Absturz erst richtig los?

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