Gerresheimer Aktie: Bitterer Abstieg besiegelt!
Es ist der vorläufige Tiefpunkt eines wahren Horrorjahres für den Düsseldorfer Verpackungsspezialisten. Nachdem der Börsenwert in den letzten Monaten massiv zusammengeschmolzen ist, zog der Indexanbieter STOXX nun die Konsequenzen und verbannt das Unternehmen aus der zweiten Börsenliga. Doch bedeutet der Rauswurf aus dem MDAX nun den finalen Ausverkauf oder bietet der erzwungene Neuanfang eine letzte Chance für mutige Antizykliker?
Rauswurf aus der zweiten Liga
Was sich angesichts der Talfahrt bereits abgezeichnet hatte, ist seit gestern Gewissheit: Gerresheimer muss den prestigeträchtigen MDAX verlassen. Im Rahmen der regulären Überprüfung der DAX-Familie gab STOXX bekannt, dass die Aktie ab dem 22. Dezember im kleineren SDAX notieren wird.
Der Grund für die Degradierung ist rein mathematischer Natur, aber nicht weniger schmerzhaft. Die Marktkapitalisierung ist auf rund 920 Millionen Euro geschrumpft – zu wenig, um sich im Kreis der 50 größten deutschen Nebenwerte zu halten. Zum Vergleich: Noch zu Jahresbeginn war der Konzern an der Börse über 2,5 Milliarden Euro wert. Ersetzt wird der Absteiger unter anderem durch AUMOVIO und TKMS.
Eine Chronologie des Scheiterns
Der Index-Abstieg ist jedoch nur das Symptom einer tiefgreifenden Krise. Das Jahr 2025 glich für Aktionäre einer einzigen Hiobsbotschaft. Verantwortlich für den Vertrauensverlust sind handfeste operative Probleme und Führungchaos:
- Dreifache Gewinnwarnung: Die Prognosen für 2025 wurden dreimal kassiert; statt Wachstum schrumpft der Umsatz nun organisch.
- Führungsvakuum: CEO Dietmar Siemssen musste Ende Oktober gehen, Veteran Uwe Röhrhoff führt die Geschäfte nur übergangsweise.
- Behörden-Alarm: Die BaFin prüft die Bilanzen wegen umstrittener "Bill-and-Hold"-Umsatzbuchungen.
Short-Seller wittern weiter Beute
Ist das Schlimmste bereits eingepreist? Ein Blick auf die Stimmung der Profi-Investoren lässt Zweifel aufkommen. Mit einem Kursverlust von 62,31 Prozent seit Jahresanfang zählt das Papier zu den größten Kapitalvernichtern am deutschen Markt.
Dennoch wetten Hedgefonds weiter massiv gegen das Unternehmen. Die Leerverkaufsquote liegt zwischen 11 und 14 Prozent des Streubesitzes. Adressen wie Numeric Investors und Arrowstreet Capital spekulieren darauf, dass der Boden noch nicht erreicht ist. Auch Analysten strichen ihre Kursziele drastisch zusammen – Barclays sieht den fairen Wert mittlerweile bei nur noch 23 Euro.
Kampf ums Überleben
Das Management versucht nun, durch eine strategische Neuausrichtung die Flucht nach vorn anzutreten. Das "Moulded Glass"-Geschäft soll 2026 verkauft werden, um sich rein als Systemanbieter für Pharma und Biotech zu positionieren. Doch bis diese Maßnahmen greifen, dominiert die Unsicherheit.
Kurzfristig droht weiterer Abgabedruck: Durch den Index-Wechsel müssen passive Fonds, die den MDAX abbilden, ihre Positionen zwangsweise verkaufen. Die Aktie notiert aktuell bei 26,46 Euro und damit bedrohlich nahe am 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro. Ob der SDAX zur Auffangstation oder zur Durchgangsstation nach unten wird, müssen die nächsten Quartalszahlen beweisen.
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