Gerresheimer Aktie: Bilanzschock!
Der Medizinverpackungshersteller Gerresheimer kämpft mit einem neuen Skandal: Nach einer externen Untersuchung räumt das Unternehmen jetzt mögliche Bilanzfehler bei der Umsatzerfassung ein. Die BaFin ist bereits dran und prüft die Bücher. Ausgerechnet jetzt, wo das Unternehmen ohnehin mit schwächelnden Geschäften und einer drastischen Prognosesenkung zu kämpfen hat. Bricht hier ein Kartenhaus zusammen?
BaFin im Anmarsch: Was ist da schiefgelaufen?
Alles begann mit einer BaFin-Prüfung im September, die sich auf sogenannte "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen konzentrierte. Diese Geschäfte sind in der Branche üblich: Waren werden in Rechnung gestellt, aber noch nicht geliefert. Ein heikles Konstrukt, wenn es um die Umsatzerfassung geht.
Die von Gerresheimer beauftragte Anwaltskanzlei fand heraus, dass bei einem Vertrag über 3 Millionen Euro die Voraussetzungen für die Umsatzerfassung 2024 wahrscheinlich nicht erfüllt waren. Das klingt zunächst nach einem kleinen Fehler, doch es betrifft Vereinbarungen im Gesamtwert von 28 Millionen Euro - bei einem Gesamtumsatz von 2,036 Milliarden Euro immerhin eine relevante Größe.
Die wichtigsten Eckdaten der Untersuchung:
- Betroffener Vertrag: 3 Millionen Euro
- Gesamtes Bill-and-Hold-Volumen: 28 Millionen Euro
- Zeitraum: Letztes Drittel des Geschäftsjahres 2024
- Status: Vollständige Überprüfung aller entsprechenden Vereinbarungen läuft
Das Timing könnte kaum schlechter sein
Die Bilanzproblematik trifft Gerresheimer in einer bereits angespannten Situation. Erst am 8. Oktober hatte der Konzern seine Anleger mit einer drastischen Prognosesenkung geschockt. Statt eines organischen Wachstums von bis zu 2 Prozent erwartet das Management nun einen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent.
Auch die Profitabilität leidet: Die bereinigte EBITDA-Marge wurde von rund 20 Prozent auf nur noch 18,5 bis 19 Prozent zusammengestutzt. CEO Dietmar Siemssen musste eingestehen: "Die operative Performance liegt deutlich unter unseren Erwartungen."
Kosmetik und Pharma bereiten Kopfzerbrechen
Die Probleme sind hausgemacht: Besonders das Kosmetikgeschäft und die Containment-Lösungen für orale Flüssigkeiten schwächeln erheblich. Die vorläufigen Neun-Monats-Zahlen offenbarten das ganze Ausmaß - organisch sanken die Umsätze um 1,8 Prozent, das bereinigte EBITDA sogar um 7,5 Prozent.
Als Reaktion hat Gerresheimer ein Transformationsprogramm zur Kostensenkung gestartet und arbeitet gleichzeitig an einer strategischen Neuausrichtung. Das Moulded-Glass-Geschäft soll ab 2026 als eigenständige Division verkauft werden.
Die Häufung der negativen Nachrichten setzt die bereits schwer angeschlagene Aktie weiter unter Druck. Seit dem Jahreshoch von fast 84 Euro ist der Kurs um über 65 Prozent abgestürzt. Bei einem aktuellen Kurs von 29 Euro zeigt sich: Vertrauen lässt sich schnell verspielen, aber nur schwer zurückgewinnen.
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