Gerresheimer Aktie: Absturz ins Nichts!
Gerresheimer Aktie: Absturz ins Nichts!
Die Gerresheimer AG steckt in ihrer wohl schwersten Krise seit Bestehen. Nach drei Gewinnwarnungen in einem Jahr, einer BaFin-Untersuchung und einem dramatischen Kurseinbruch von über 65% seit Jahresbeginn musste CEO Dietmar Siemssen Ende Oktober seinen Hut nehmen. Ein Paukenschlag, der die Dimension der Probleme beim Pharmaverpackungsspezialisten offenlegt. Kann ausgerechnet der alte Kapitän Uwe Röhrhoff das sinkende Schiff noch retten?
Kompletter Neustart: Alte Garde kehrt zurück
Mit Uwe Röhrhoff holt Gerresheimer einen Mann zurück ins Cockpit, der das Unternehmen bereits von 2010 bis 2017 führte. Der Branchenveteran übernimmt ab November als Interim-CEO – ein ungewöhnlicher Schritt, der zeigt, wie verzweifelt die Lage ist. Doch Röhrhoff kommt nicht allein: Der Vorstand wird komplett umgebaut.
Die neue Führungsmannschaft im Überblick:
- Uwe Röhrhoff als Interim-CEO (ehemalige Amtszeit 2010-2017)
- Wolf Lehmann als neuer CFO (Nachfolger von Dr. Bernd Metzner)
- Achim Schalk übernimmt drei Geschäftsbereiche (Moulded Glass, Tubular Glass, Syringe Systems)
Die Personalbeben folgen auf katastrophale Q3-Zahlen: Der organische Umsatz brach um 1,2% ein, die EBITDA-Marge sackte auf 18,8% ab – ein Minus von 1,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders bitter: Das Geschäft mit Primary Packaging Glass kollabierte regelrecht, die Umsätze stürzten um 59 Millionen Euro ab.
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Prognose-Desaster: Vom Wachstum zum Schrumpfkurs
Dreimal musste Gerresheimer 2025 die Jahresprognose nach unten korrigieren. Aus einem angepeilten Wachstum von bis zu 2% wurde ein erwarteter Umsatzrückgang von bis zu 4%. Die EBITDA-Marge? Statt der ursprünglich avisierten 20% werden nun bestenfalls 19% erwartet. Kein Wunder, dass Analysten die Reißleine ziehen.
Barclays vollzog Mitte Oktober eine drastische Kehrtwende: Rating-Abstufung von "Overweight" auf "Equal Weight", Kursziel von 64 Euro auf 23 Euro zusammengestrichen. Die Begründung: keine Sichtbarkeit, keine Katalysatoren. Anders ausgedrückt: Der Turnaround bleibt nebulös.
Schuldenberg wird zum Mühlstein
Die Zahlen zur Verschuldung lesen sich wie ein Horrorroman. Die Leverage-Ratio explodierte binnen zwei Jahren von 2,3x auf erwartete 4,8x. In den letzten drei Jahren verbrannte Gerresheimer kumuliert 200 Millionen Euro an Free Cashflow. Die Aktie notiert am 52-Wochen-Tief von 24,16 Euro – ein dramatischer Absturz vom Hoch bei 82 Euro im März.
Erschwerend kommt die BaFin-Untersuchung hinzu. Die Finanzaufsicht prüft seit September mögliche Verstöße gegen Bilanzierungsregeln, insbesondere bei sogenannten "Bill and Hold"-Verträgen. Gerresheimer beteuert zwar, dass diese nur 2% des Gesamtumsatzes ausmachen, doch das Vertrauen der Investoren ist erschüttert.
Letzte Hoffnung: Verkauf und Neuausrichtung
Gerresheimer plant einen radikalen Schnitt: Der Geschäftsbereich Moulded Glass, immerhin 30% des Gesamtumsatzes, soll abgestoßen werden. Mit dem Erlös könnte die angespannte Bilanz etwas entlastet werden. Für 2026 kündigt das Unternehmen eine neue Segmentierung an, um mehr Transparenz zu schaffen.
Die mittelfristigen Ziele klingen ambitioniert: 6-9% organisches Wachstum, EBITDA-Marge von 23-25%. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Der Pharmaverpackungsmarkt bietet zwar grundsätzlich Potenzial, besonders bei Biologika und hochwertigen Systemlösungen. Doch zunächst muss Gerresheimer beweisen, dass die operative Krise überhaupt beherrschbar ist.
Mit einem RSI von 17,7 ist die Aktie technisch überverkauft, die Volatilität liegt bei astronomischen 63%. Röhrhoff steht vor einer Herkulesaufgabe: Er muss nicht nur die Zahlen stabilisieren, sondern auch das völlig zerrüttete Vertrauen der Anleger wiederherstellen. Gelingt ihm das nicht, droht dem einstigen Vorzeigeunternehmen ein langer Leidensweg.
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