Gerresheimer Aktie: Vermehrte Unruhe?
Gerresheimer Aktie: Absturz gestoppt?
Der Medizintechnik-Konzern steckt in der Krise. Mehrere Gewinnwarnungen, BaFin-Ermittlungen und ein kompletter Führungswechsel haben die Aktie auf Talfahrt geschickt. Doch ausgerechnet jetzt kommt Bewegung ins Spiel: Ein alter Bekannter kehrt zurück, eine wichtige FDA-Zulassung liegt vor. Kann Uwe Röhrhoff retten, was unter seinem Vorgänger zerbrach?
Veteran übernimmt in der schwersten Stunde
Wenn ein Unternehmen seinen ehemaligen CEO zurückholt, ist die Lage ernst. Uwe Röhrhoff, der Gerresheimer bereits von 2010 bis 2017 führte, trat am 1. November 2025 die Nachfolge von Dietmar Siemssen an. Das Wort "gegenseitiges Einvernehmen" verschleiert dabei kaum die Dramatik: Nach sieben Jahren im Amt und einer Serie von Gewinnwarnungen war Siemssens Position unhaltbar geworden.
Die neue Führungsriege im Überblick:
- CEO: Uwe Röhrhoff (seit 1. November 2025) - 26 Jahre Gerresheimer-Erfahrung
- CFO: Wolf Lehmann (seit September 2025) - ersetzte Dr. Bernd Metzner
- Vorstand: Achim Schalk (seit 1. November 2025) - verantwortlich für Moulded Glass, Tubular Glass und Syringe Systems
Aufsichtsratschef Dr. Axel Herberg lobt Röhrhoffs "klares Verständnis für das Geschäft und seine Herausforderungen". Eine diplomatische Umschreibung für: Hier muss jemand ran, der weiß, wo die Leichen begraben sind.
FDA-Erfolg als Hoffnungsschimmer
Inmitten der Krise gelang Gerresheimer im Oktober 2025 ein wichtiger Coup. Die FDA erteilte die Zulassung für Lasix® ONYU von SQ Innovation - ein Kombinationsprodukt aus Furosemid und einem von Gerresheimer entwickelten On-Body-Infusor. Das Gerät ermöglicht die subkutane Medikamentenabgabe und basiert auf Gerresheimers eigener Technologieplattform.
Die Zulassung zeigt: Das Unternehmen kann noch liefern. Von der Entwicklung bis zur Großserienproduktion bewies man Expertise genau dort, wo Gerresheimer künftig hinwill - als System- und Lösungsanbieter für Pharma und Biotech. Erste Produkte sollen noch 2025 auf den Markt kommen.
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BaFin-Untersuchung trübt das Bild
Doch während die Technik stimmt, hapert es an anderer Stelle: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ermittelt seit September 2025 gegen Gerresheimer. Im Fokus steht die Umsatzerkennung bei "Bill-and-Hold"-Verträgen im Geschäftsjahr 2024. Wurden Umsätze im niedrigen zweistelligen Millionenbereich zu früh verbucht?
Eine externe Anwaltskanzlei kam Ende Oktober zu einem ernüchternden Ergebnis: Bei mindestens einem Vertrag über rund 3 Millionen Euro waren die Voraussetzungen für die Umsatzerkennung nicht erfüllt. Gerresheimer betont zwar vollständige Kooperation mit der BaFin, doch das Vertrauen der Investoren ist beschädigt.
Die operative Misere in Zahlen
Das dritte Quartal 2025 brachte die Probleme schonungslos ans Licht. Der organische Umsatz sank um 1,2% auf 561 Millionen Euro. Noch drastischer fiel das bereinigte EBITDA: minus 9,4% auf 103 Millionen Euro. Verantwortlich sind die anhaltend schwache Nachfrage im Kosmetikmarkt und rückläufige Verkäufe bei Containment-Lösungen für orale Flüssigmedikamente.
Die Jahresprognose wurde mehrfach kassiert. Nun rechnet Gerresheimer mit einem organischen Umsatzrückgang von 2% bis 4% bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 18,5% bis 19%. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte um einen mittleren zweistelligen Prozentsatz einbrechen.
Radikaler Umbau als letzter Ausweg?
Gerresheimer plant eine grundlegende Transformation. Das Moulded-Glass-Geschäft soll abgespalten werden. Der Fokus liegt künftig ausschließlich auf Systemen und Lösungen für die Pharma- und Biotech-Industrie. Ein riskanter Schritt, der das Geschäftsmodell fundamental verändert.
Kann Röhrhoff liefern, was sein Vorgänger nicht schaffte? Der Jahresbericht am 26. Februar 2026 und die Hauptversammlung am 3. Juni 2026 werden zeigen, ob der Neuanfang gelingt - oder ob die Talfahrt weitergeht.
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