Gerresheimer Aktie: Kollaps!
Der Verpackungsspezialist für die Pharmaindustrie steht vor einem Scherbenhaufen. CEO raus, BaFin ermittelt wegen möglicher Bilanzmanipulation, Gewinnwarnung – und jetzt? Die Aktie crasht auf ein 52-Wochen-Tief. Was Anleger jetzt wissen müssen.
Der Führungswechsel kam überraschend und ist alles andere als ein gutes Zeichen: Dietmar Siemssen, der langjährige Chef von Gerresheimer, musste seinen Posten räumen. Seit dem 1. November sitzt Uwe Röhrhoff als Interims-CEO auf dem Schleudersitz. Ein Notfall-Manager, der ein brennendes Haus übernimmt. Doch das wahre Problem liegt tiefer – und es trägt den Namen BaFin.
BaFin prüft: Wurden Umsätze geschönt?
Die Finanzaufsicht hat die Geschäftsbücher im Visier. Seit Mitte September untersucht die BaFin den Konzernabschluss zum 30. November 2024. Der Vorwurf wiegt schwer: Es bestehen konkrete Anhaltspunkte für Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen sogenannte "Bill-and-Hold"-Geschäfte. Das Prinzip dahinter: Umsätze werden verbucht, obwohl die Ware noch nicht beim Kunden angekommen ist. Eine vom Unternehmen beauftragte Kanzlei kam bereits zu einem brisanten Ergebnis: Rund drei Millionen Euro wurden vermutlich nicht regelkonform als Umsatz erfasst. Klingt nach wenig? Für das Vertrauen der Investoren ist es Gift.
Die Frage ist nicht mehr, ob etwas falsch lief – sondern wie groß das Ausmaß wirklich ist. Eine offizielle BaFin-Untersuchung ist selten und signalisiert ernsthafte Zweifel an der Integrität der ausgewiesenen Zahlen.
Operative Krise verschärft den Absturz
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Neben den juristischen Problemen bricht das operative Geschäft ein. Die aktuellen Prognosen sind verheerend:
- Umsatz: Organischer Rückgang von 2 bis 4 Prozent in 2025
- EBITDA-Marge: Einbruch auf nur noch 18,5 bis 19 Prozent
- Gewinn je Aktie: Minus im mittleren zweistelligen Prozentbereich erwartet
Verantwortlich dafür sind vor allem die schwächelnden Segmente Kosmetikverpackungen und Pharmalösungen. Die Nachfrage lahmt, die Margen erodieren. Das Geschäftsmodell, einst als stabil und defensiv gepriesen, zeigt tiefe Risse.
Die Reaktion des Marktes ist eindeutig: Die Aktie markierte bei 25,06 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Vom Jahreshoch bei 82 Euro im März ist sie über 69 Prozent entfernt. Binnen Jahresfrist hat der Titel fast zwei Drittel seines Wertes verloren. Der RSI von 17,7 signalisiert extreme Überverkauftheit – doch einen technischen Rebound zu erwarten, dürfte bei dieser fundamentalen Gemengelage fahrlässig sein.
Wie geht es weiter?
Das Vertrauen ist weg. Ein Interims-CEO, eine laufende BaFin-Prüfung und kollabierendes Geschäft – diese Kombination ist toxisch. Bis die Bilanzierungsfragen geklärt sind, bleibt die Unsicherheit maximal. Sollte die BaFin tatsächlich Unregelmäßigkeiten feststellen, drohen nicht nur Strafzahlungen, sondern auch eine Neubewertung der gesamten Geschäftszahlen der vergangenen Jahre.
Für Anleger heißt das: Finger weg, bis Klarheit herrscht. Der Krisenmodus ist voll aktiviert.
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