Fiserv Aktie: Kaufrausch!

Der Fintech-Riese Fiserv geht auf Einkaufstour – und zwar richtig. Drei große Übernahmen in nur wenigen Monaten zeigen: Das Unternehmen will wachsen, koste es was es wolle. Doch während das Management Milliarden ausgibt und von Expansion spricht, stürzt die Aktie immer weiter ab. Was steckt hinter dieser paradoxen Situation?

Drei Deals, eine Strategie

Der jüngste Coup gelang Fiserv Anfang Oktober mit der Übernahme von StoneCastle Cash Management. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Einlagenlösungen für Gemeinschaftsbanken und Kreditgenossenschaften – ein Geschäft, das Fiserv Zugang zu Milliarden an institutionellen Einlagen verschafft.

Bereits im September hatte sich der Konzern CardFree einverleibt, um seine Clover-Plattform für die Gastronomie-Branche zu stärken. Gleichzeitig sicherte sich Fiserv die verbleibenden 49,9 Prozent an AIB Merchant Services in Irland und komplettierte damit seine europäische Wachstumsstrategie.

Aktie im freien Fall trotz starker Zahlen

Die Börse honoriert diese Expansion bislang nicht. Mit einem Minus von über 31 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten gehört Fiserv zu den Schlusslichtern im Fintech-Sektor. Paradox: Die operativen Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Im zweiten Quartal 2025 steigerte das Unternehmen den bereinigten Umsatz um acht Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte sogar um 16 Prozent auf 2,47 Dollar. Besonders stark entwickelte sich das Merchant-Solutions-Geschäft mit einem Plus von neun Prozent.

Die Ruhe vor dem Sturm?

Am 28. Oktober stehen die Q3-Zahlen an – ein Termin, der über die weitere Kursentwicklung entscheiden könnte. Investoren warten gespannt auf Updates zu den jüngsten Übernahmen und deren Integration. Gelingt es Fiserv, die ehrgeizige Wachstumsstrategie in steigende Profitabilität zu verwandeln, oder erweist sich der Kaufrausch als teurer Fehler?