Fannie Mae Aktie: Wachstumspotenzial erhöht!

Die Fannie Mae-Aktie erlebte am Freitag einen beeindruckenden Kurssprung von 8,3% auf 9,35 Dollar. Der Grund: Eine wegweisende Änderung der Kreditvergabe-Standards, die heute in Kraft tritt und den Hypothekenmarkt revolutionieren könnte.

Historische Wende: 620er-Mindest-Score fällt

Heute endet eine Ära: Fannie Mae streicht die seit Jahren geltende Mindestanforderung von 620 FICO-Punkten für Hypothekenanträge. Diese Entscheidung markiert eine der bedeutendsten Lockerungen der Kreditvergabe-Standards seit Jahren.

Das neue System setzt auf eine umfassendere Risikobewertung. Statt starr auf eine Mindestpunktzahl zu schauen, fließen nun verschiedene Kreditfaktoren in die Bewertung ein:

• Alternative Datenquellen wie Miet- und Nebenkostenzahlungen
• Vollständige Finanzprofile der Antragsteller
• Schulden-Einkommens-Verhältnisse und Beschäftigungsstabilität

Besonders profitieren könnten Personen mit limitierter oder non-traditioneller Kredithistorie, die bisher automatisch abgelehnt wurden.

Solide Basis für den Wandel

Die Kursrallye kommt nicht von ungefähr. Ende Oktober meldete Fannie Mae starke Quartalszahlen mit einem Nettogewinn von 3,9 Milliarden Dollar. Das Nettovermögen kletterte auf 105,5 Milliarden Dollar - ein solides Fundament für experimentelle Kreditpolitik.

Trotz des CEO-Wechsels im Oktober, als Peter Akwaboah die Führung übernahm, zeigt sich das Unternehmen operativ stabil. Doch ein Schatten bleibt: Die staatliche Kontrolle seit der Finanzkrise 2008 besteht weiter.

Wegweisende Monate voraus

Alle Augen richten sich nun auf die Umsetzung der neuen Richtlinien. Kann Fannie Mae das Kreditvolumen steigern, ohne die Risikostandards zu verwässern? Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Politik-Revolution den Erwartungen der Anleger standhält oder als riskantes Experiment enttarnt wird.