Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec erlebt turbulente Zeiten: Ein 2-Milliarden-Euro-Übernahmeangebot wird abgeschmettert, während die Geschäftszahlen ein gemischtes Bild zeichnen. Gleichzeitig verlässt ein Topmanager das Unternehmen und ein umfassendes Transformationsprogramm soll die Wende bringen. Steckt Evotec in der Krise oder beginnt hier eine strategische Neuausrichtung mit enormem Potenzial?

Halozyme scheitert an mangelnder Gesprächsbereitschaft

Was für ein Drama: Der US-Konzern Halozyme Therapeutics bot satte 11 Euro je Aktie in bar – eine Prämie von über 100% zum ungestörten Kurs. Das Übernahmeangebot hätte Evotec mit rund 2 Milliarden Euro bewertet. Doch das Management in Hamburg zeigte sich stur.

CEO Helen Torley von Halozyme begründete den Rückzug ihres Angebots deutlich: "Evotec war bisher nicht bereit, sich mit uns zu treffen, um eine potenzielle Kombination zu erkunden." Ein klares Zeichen für die fehlende Kooperationsbereitschaft der Hamburger. Die strategischen Vorteile einer Fusion hätten nach Ansicht von Halozyme die "Umsatz- und EBITDA-Diversifizierung weit in das nächste Jahrzehnt" erweitert.

Quartalszahlen: Biologics boomen, Kerngeschäft schwächelt

Zeitgleich mit dem Übernahme-Theater präsentierte Evotec seine Neunmonatszahlen – und die offenbaren eine gespaltene Geschäftsentwicklung:

Die ernüchternden Fakten:
- Konzernumsatz stagniert bei 575,7 Millionen Euro (-1%)
- Shared R&D-Bereich bricht um 12% auf 447,1 Millionen Euro ein
- Bereinigtes EBITDA rutscht auf minus 6,0 Millionen Euro ab (Vorjahr: +50,2 Millionen)

Der Hoffnungsträger:
- Just-Evotec Biologics explodiert um 74% auf 128,7 Millionen Euro

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CEO Dr. Christian Wojczewski räumte ein: "Das herausfordernde Marktumfeld hat die kurzfristigen Ergebnisse beeinträchtigt." Doch er sieht auch Lichtblicke bei den "strategischen Prioritäten".

Partnerschaften als Rettungsanker

Trotz der schwierigen Lage gelang Evotec ein echter Coup bei den strategischen Allianzen. Gleich mehrere Pharmariesen verstärkten ihr Engagement:

  • Bristol Myers Squibb weitete die Kooperation mit 75 Millionen US-Dollar aus
  • Pfizer startete eine neue Forschungspartnerschaft für Stoffwechselkrankheiten
  • Sandoz verlängerte die Biosimilar-Entwicklung
  • Novo Nordisk stieg bei Zelltherapien ein

Diese Partnerschaften könnten der Grundstein für eine nachhaltige Erholung sein.

Priority Reset: Rettung oder letzter Strohhalm?

Das Transformationsprogramm "Priority Reset" soll über 40 Millionen Euro jährlich an EBITDA-Verbesserungen bringen. Die Umstrukturierungskosten von 62,3 Millionen Euro blieben sogar unter den ursprünglichen Schätzungen.

Doch der Umbau fordert seinen Tribut: COO Dr. Craig Johnstone verlässt das Unternehmen zum Jahresende – nach über 12 Jahren bei Evotec. Ein weiterer Verlust an Führungsexpertise in kritischen Zeiten.

Für 2024 hält das Management an seiner Guidance fest: 790 bis 820 Millionen Euro Umsatz und ein bereinigtes EBITDA von 15 bis 35 Millionen Euro. Nach den schwachen ersten neun Monaten wird das ein harter Kampf.

Die Evotec-Aktie steht an einem Wendepunkt: Gelingt die strategische Neuausrichtung oder war das abgelehnte Halozyme-Angebot die letzte Chance für die Anteilseigner?

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