Evotec Aktie: Langsamer Niedergang?
350 Millionen Dollar Bareinnahmen durch einen strategischen Deal mit Sandoz – normalerweise ein Grund zum Feiern. Doch bei Evotec verpufft die Erfolgsmeldung wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Stattdessen schockiert das Biotech-Unternehmen mit operativen Zahlen, die jeden Optimismus im Keim ersticken. Die Aktie stürzt auf ein 6-Monats-Tief. Was läuft hier so fundamental schief?
350 Millionen Dollar – und trotzdem fällt die Aktie
Am 4. November 2025 verkündete Evotec die Transaktion mit Sandoz: Der Pharmakonzern übernimmt den Standort Just – Evotec Biologics in Toulouse samt umfangreicher Lizenz für Biologika-Technologien. Die finanziellen Eckpunkte klingen durchaus attraktiv:
- 350 Millionen US-Dollar Sofortzahlung in bar
- Über 300 Millionen US-Dollar potenzielle Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren
- Royalties für bis zu zehn Biosimilars in Aussicht
Das Management feiert den Deal als wichtigen Schritt zum "Asset-Lighter"-Modell – weniger eigene Produktionskapazitäten, mehr Fokus auf Technologie und Partnerschaften. Doch der Markt honoriert diese Strategie nicht. Vielmehr richtet sich der Blick auf das, was der Deal nicht kaschieren kann: ein massiv angeschlagenes Kerngeschäft.
Kerngeschäft im freien Fall
Die Zahlen für die ersten neun Monate 2025 lesen sich ernüchternd. Der Konzernumsatz brach um 7,1% auf 535,1 Millionen Euro ein. Besonders dramatisch: Das Segment Discovery & Preclinical Development (D&PD) – eigentlich das Herzstück von Evotec – verzeichnete einen Umsatzrückgang von satten 12,3%. Die Ursache? Eine anhaltend schwache Nachfrage, die das Unternehmen nicht in den Griff bekommt.
Die Ergebniszahlen fallen entsprechend desaströs aus:
- Bereinigtes Konzern-EBITDA: -16,9 Millionen Euro
- Verlust pro Aktie (Q3): 0,24 Euro
- Segment D&PD: Bereinigtes EBITDA von -18,8 Millionen Euro
Ein einziger Hoffnungsschimmer bleibt: Das Segment Just – Evotec Biologics (JEB) steigerte seinen Umsatz um 11,3% auf 143,4 Millionen Euro. Doch dieses Wachstum wird nun ausgerechnet an Sandoz abgegeben – ein schmerzhafter Widerspruch zur erhofften Wende.
Prognose bestätigt, Anleger überzeugt das nicht
Trotz der verheerenden operativen Entwicklung hält das Management an seiner Jahresprognose fest: 760 bis 800 Millionen Euro Umsatz und ein bereinigtes EBITDA von 30 bis 50 Millionen Euro für 2025. Zusätzlich wurde ein Aktienrückkaufprogramm gestartet – zwischen dem 7. November und 17. Dezember sollen bis zu 290.000 Aktien zurückgekauft werden.
Doch diese Maßnahmen wirken wie kosmetische Korrekturen an einem fundamentalen Problem. Die Investoren strafen die Aktie weiter ab. Der Abwärtstrend bleibt intakt, das Vertrauen ist massiv beschädigt. Die kommenden Monate werden zeigen müssen, ob Kostensenkungen und strategische Neuausrichtung ausreichen, um den Tanker wieder auf Kurs zu bringen. Aktuell spricht wenig dafür.
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