Evotec Aktie: 650-Millionen-Coup!

Während viele Biotech-Werte straucheln, überrascht Evotec mit einem spektakulären Deal: 650 Millionen US-Dollar von Sandoz – und das ist erst der Anfang einer radikalen Neuerfindung. Doch warum verschleudert der Hamburger Konzern ausgerechnet jetzt seinen Vorzeige-Standort in Toulouse? Und kann diese Strategie die massive Kursschwäche stoppen?

Sandoz zahlt Millionen für Evotecs Technologie-Perle

Der Deal hat es in sich: Sandoz übernimmt den kompletten Toulouse-Standort samt Produktionskapazitäten und sichert sich gleichzeitig eine unbefristete Lizenz für Evotecs kontinuierliche Herstellungsplattform. Die Hamburger streichen sofort 350 Millionen US-Dollar ein – als Kaufpreis für die Anlage und Vorab-Lizenzgebühren.

Die eigentliche Genialität liegt aber im Kleingedruckten: Weitere 300 Millionen US-Dollar sollen über die kommenden Jahre durch laufende Lizenzgebühren, Entwicklungserlöse und erfolgsbasierte Meilensteine fließen. Evotec verwandelt sich damit vom kapitalintensiven Produzenten zum Technologie-Lieferanten mit wiederkehrenden Einnahmen.

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CEO Christian Wojczewski spricht von einem "transformativen Meilenstein". Tatsächlich markiert der Schritt eine 180-Grad-Wende: Statt eigene Fabriken hochzuziehen, verkauft Evotec künftig sein Know-how – und kassiert dabei kräftig mit.

Die harte Realität: Q3-Zahlen enttäuschen

Während die Sandoz-Transaktion glänzt, offenbaren die Quartalszahlen die Schattenseiten. Die wichtigsten Fakten:

  • Konzernerlöse: Minus 7,1% auf 535,1 Millionen Euro in neun Monaten
  • Discovery-Segment: Einbruch um 12,3% auf 392,1 Millionen Euro
  • EBITDA: Minus 16,9 Millionen Euro (Vorjahr: minus 6,0 Millionen)
  • Just-Evotec Biologics: Lichtblick mit Plus 11,3% auf 143,4 Millionen Euro

Besonders schmerzhaft: Das Kerngeschäft mit früher Wirkstoffforschung schwächelt massiv. Die Unterauslastung und hohe Fixkosten belasten die Profitabilität erheblich. Kein Wunder, dass die Aktie unter Druck steht – seit Jahresbeginn verlor der Titel über 35%.

Hoffnungsschimmer: Bristol Myers Squibb zahlt kräftig

Nicht alles läuft schlecht bei Evotec. Die strategische Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb (BMS) entwickelt sich zum Goldesel: Bereits 75 Millionen US-Dollar flossen in der ersten Jahreshälfte für Protein-Degradation-Programme. Nach Ende des Berichtszeitraums kamen weitere 25 Millionen US-Dollar für neurowissenschaftliche Kooperationen hinzu.

Noch spannender: Bis zu vier Moleküle aus der gemeinsamen Pipeline könnten in den nächsten sechs bis neun Monaten in Phase-II-Studien eintreten. Gelingt hier der Durchbruch, winken zusätzliche Meilensteinzahlungen – und perspektivisch Royalties bei erfolgreicher Vermarktung.

Asset-Light statt Fabrik-Wahn – die richtige Strategie?

Mit dem Toulouse-Verkauf vollzieht Evotec den radikalen Schwenk zum "Asset-Light"-Modell. Die Logik: Warum Hunderte Millionen in Produktionsanlagen versenken, wenn man die Technologie lizenzieren und sich auf die lukrative Forschungsarbeit konzentrieren kann?

Die Prognosen bleiben ambitioniert: Für 2025 peilt das Management 760 bis 800 Millionen Euro Umsatz bei 30 bis 50 Millionen Euro bereinigtem EBITDA an. Bis 2028 soll die jährliche Wachstumsrate zwischen 8-12% liegen – bei einer EBITDA-Marge von über 20%.

Das Problem: Der Markt honoriert die Strategie bislang nicht. Mit einem Schlusskurs von nur 5,41 Euro am Freitag notiert die Aktie fast 48% unter dem 52-Wochen-Hoch von 10,40 Euro. Das Vertrauen der Anleger scheint erschüttert – auch ein Aktienrückkaufprogramm über drei Millionen Euro konnte den Abwärtstrend nicht stoppen.

Evotec steht am Scheideweg: Gelingt die Transformation zum profitablen Technologie-Anbieter, könnte die aktuelle Bewertung ein Schnäppchen sein. Scheitert der Umbau, droht weiteres Ungemach. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Wojczewskis Strategie aufgeht – oder ob die 650-Millionen-Dollar-Spritze nur eine teure Atempause war.

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