Der lange Abwärtstrend hat die Evotec-Aktie in diesem Jahr deutlich zugesetzt, jetzt setzt ein Schwergewicht ein erstes Ausrufezeichen: JPMorgan meldet einen Anteil von über 5 Prozent. In unmittelbarer Nähe zum Jahrestief sorgt das für frischen Gesprächsstoff rund um den Wirkstoffspezialisten aus dem TecDAX. Entscheidend ist nun, ob aus dem Signal mehr wird als nur eine kurze Erholung.

JPMorgan überschreitet 5-Prozent-Schwelle

Heute wurde per Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht, dass JPMorgan Chase & Co. inzwischen 5,14 Prozent der Stimmrechte an Evotec hält. Die meldepflichtige Schwelle von 5 Prozent wurde bereits am 17. Dezember überschritten, die Mitteilung datiert auf den 22. Dezember 2025 (12:49 Uhr).

Die Beteiligung ist zweigeteilt:

  • Indirekte Stimmrechte: 2,82 Prozent
  • Finanzinstrumente (u.a. Derivate): 2,32 Prozent

Damit tritt eine der größten US-Banken wieder sichtbarer als Investor in Erscheinung. Angesichts des schwachen Kursverlaufs wirkt dieses Engagement wie ein Kontrapunkt zur allgemeinen Kursmüdigkeit.

Zur Einordnung: Die Aktie notiert mit aktuell 5,23 Euro nur knapp über ihrem 52‑Wochen‑Tief von 5,12 Euro und liegt seit Jahresbeginn rund 37 Prozent im Minus. Der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch von 9,05 Euro beträgt mehr als 40 Prozent.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • JPMorgan hält 5,14 % der Stimmrechte an Evotec
  • Überschreiten der 5-%-Schwelle am 17. Dezember, Meldung am 22. Dezember
  • Beteiligung aufgeteilt in direkte/indirekte Stimmrechte und Instrumente
  • Aktie nahe 52‑Wochen‑Tief, deutlich unter 52‑Wochen‑Hoch
  • Kurs erholt sich heute leicht auf 5,23 Euro

Für Marktteilnehmer ist der Einstieg eines solchen Instituts in dieser Kursphase ein ernstzunehmendes Signal, auch wenn die genaue Strategie von JPMorgan nicht offengelegt wird. Die Kombination aus direktem Anteil und Derivaten deutet auf ein strukturiertes Engagement hin.

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Charttechnik: Zarte Stabilisierung

Chartseitig bleibt die Lage angespannt. Die Evotec-Aktie notiert weiterhin klar unter ihren mittelfristigen Durchschnittslinien:

  • 50-Tage-Durchschnitt: 5,67 Euro (Aktie ca. 8 % darunter)
  • 200-Tage-Durchschnitt: 6,43 Euro (Aktie fast 19 % darunter)

Damit spiegelt der Chart unverändert einen intakten Abwärtstrend wider. Immerhin hat sich knapp oberhalb des jüngsten 52‑Wochen‑Tiefs bei 5,12 Euro ein erster Stabilisierungsversuch gebildet. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 63,9 signalisiert dabei eine Erholung, aber noch keine überkaufte Extremsituation.

Der Anstieg von 5,15 Euro am Freitag auf 5,23 Euro heute wirkt auf den ersten Blick gering, ist aber vor dem schwachen Jahresverlauf eine willkommene Verschnaufpause. Von einer Trendwende kann technisch allerdings erst gesprochen werden, wenn der Kurs sich wieder deutlicher von der Tiefzone nach oben absetzt und wichtige Durchschnittslinien zurückerobert.

Strategischer Kontext: Verkauf an Sandoz

Im Hintergrund der aktuellen Bewertung steht der kürzlich vollzogene Verkauf des Standorts „Just – Evotec Biologics“ in Toulouse an Sandoz. Das Closing des Deals erfolgte am 8. Dezember 2025. Der Schritt sorgt für zusätzliche Liquidität und soll die Bilanzstruktur verbessern.

Vor diesem Hintergrund bekommt der Beteiligungsaufbau von JPMorgan eine zusätzliche Dimension: Marktbeobachter sehen darin ein erstes Indiz, dass die strategische Neuausrichtung und Bilanzstärkung am Kapitalmarkt wahrgenommen werden. Konkrete Rückschlüsse auf die weitere Geschäftsentwicklung lassen sich daraus zwar nicht direkt ableiten, aber das Zusammenspiel aus Portfolioanpassung und neuem Großinvestor ist bemerkenswert.

Fazit: Signal in schwieriger Phase

Die Kombination aus schwachem Jahresverlauf, Kursniveau nahe dem 52‑Wochen‑Tief und dem Einstieg von JPMorgan setzt einen wichtigen Akzent in einer sonst belasteten Aktie. Kurzfristig sorgt die Meldung für etwas Entspannung und stützt die Kurse in der Nähe der 5‑Euro-Zone.

Für die nächsten Wochen wird entscheidend sein, ob Evotec den Bereich um das 52‑Wochen‑Tief nachhaltig verteidigen und sich wieder vom 200‑Tage-Durchschnitt nach oben annähern kann. Gelingt eine Stabilisierung über der aktuellen Zone, hätte die Aktie erstmals seit längerem wieder eine solide Basis, auf der weitere Nachrichten – etwa zu Kooperationen oder operativen Fortschritten – aufbauen könnten.

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