Evonik Aktie: Zweifelssignale?

Der Spezialchemiekonzern steht plötzlich vor einem Scherbenhaufen: Erst verlässt die Finanzchefin überraschend das Unternehmen, dann folgt eine drastische Prognosesenkung. Während CEO Christian Kullmann nun beide Krisen gleichzeitig managen muss, fragen sich Anleger: Ist das nur eine schwere Phase oder der Beginn einer tiefen Krise?
Die Kombination aus Führungschaos und verschlechterter Geschäftslage trifft Evonik zur denkbar schlechtesten Zeit. Denn die Chemiebranche kämpft bereits mit hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage.
CFO-Abgang sorgt für Verwirrung
Der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können. Mitten in einer der schwierigsten Marktphasen verlässt Finanzvorständin Maike Schuh das Unternehmen auf eigenen Wunsch - nach nur gut zwei Jahren im Vorstand. Was auf den ersten Blick wie eine normale Personalentscheidung aussieht, sorgt bei Analysten für Stirnrunzeln.
"Dies scheint ein plötzlicher Rücktritt zu sein", kommentierten die Experten von Jefferies. CEO Kullmann muss nun zusätzlich zu seinen eigentlichen Aufgaben die Finanzverantwortung übernehmen - genau in dem Moment, in dem das Unternehmen schwere Geschäftsprobleme bewältigen muss.
Prognose-Schock: 1,9 Milliarden Euro statt Optimismus
Nur eine Woche später folgte der nächste Hieb: Evonik kappte seine Jahresprognose deutlich und erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von lediglich 1,9 Milliarden Euro. Die Begründung des Management klingt ernüchternd: "Die wirtschaftliche Belebung bleibt aus."
Die wichtigsten Eckdaten der Krise:
- Q3-EBITDA wird nur 420 bis 460 Millionen Euro erreichen
- Quartalsumsatz von rund 3,4 Milliarden Euro spiegelt schwache Nachfrage wider
- Erholung in den Sommermonaten blieb völlig aus
- Schwache Nachfrage wird bis Jahresende anhalten
Besonders bitter: Das Unternehmen hatte ursprünglich optimistischere Ziele ausgegeben, musste aber eingestehen, dass die Realität deutlich härter zuschlägt als erwartet.
Smart Effects: Lichtblick oder Strohfeuer?
Immerhin setzt Evonik strategisch neue Akzente. Die Fusion der Bereiche Silica und Silane zur neuen Division "Smart Effects" soll Synergien in Zukunftsmärkten erschließen. Die neue Einheit zielt auf lukrative Bereiche wie "grüne Reifen", die Kraftstoffeffizienz verbessern, sowie auf hochreine Materialien für Lithium-Ionen-Batterien und Halbleiter.
Doch ob diese langfristige Strategie die aktuellen Probleme kompensieren kann, bleibt fraglich. Das 52-Wochen-Tief von 14,23 Euro zeigt, wie tief das Vertrauen der Anleger bereits gesunken ist.
Die finalen Q3-Zahlen am 4. November werden zeigen, ob Evonik den Turnaround schafft - oder ob weitere Hiobsbotschaften folgen.
Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 14. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...