Evonik Aktie: Keine Lichtblicke?

Der Spezialchemiekonzern steckt in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Eine massive Gewinnwarnung und der überraschende Abgang der Finanzchefin schicken die Aktie auf Talfahrt. Doch gibt es noch Hoffnung für Anleger?

Gewinnwarnung schockt Märkte

Die erhoffte konjunkturelle Erholung ist ausgeblieben - mit drastischen Folgen. Evonik korrigierte seine EBITDA-Prognose für 2025 deutlich nach unten: Statt 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erwartet der Konzern nun nur noch rund 1,9 Milliarden Euro. Die Zahlen für das dritte Quartal verdeutlichen das Ausmaß der Krise:

• Bereinigtes EBITDA zwischen 420 und 460 Millionen Euro - klar unter Analystenerwartungen von 501 Millionen Euro
• Umsatzrückgang von über 10 Prozent auf voraussichtlich 3,4 Milliarden Euro
• Cash-Conversion-Rate für 2025 von 40 Prozent auf 30-40 Prozent gesenkt

Management in der Zerreissprobe

Mitten in der turbulenten Phase verlässt Finanzvorständin Maike Schuh überraschend das Unternehmen. Solche Personalwechsel in Krisenzeiten werfen am Markt Fragen auf und verstärken die Unsicherheit. Die operative Lage bleibt angespannt: Der Konzern kämpft mit einer der niedrigsten Kapazitätsauslastungen seit über 30 Jahren, die schwache Nachfrage zieht sich durch nahezu alle Geschäftssegmente.

Kann die Dividendenpolitik in dieser Situation noch Stabilität bieten? Einige Marktbeobachter verweisen auf das grundsätzlich stabile Geschäftsmodell und die konsequente Ausschüttungspolitik als potenziellen Anker. Doch die Frage bleibt: Reicht das aus, um den massiven Abwärtsdruck zu stoppen?

Die Aktie notiert aktuell bei 14,71 Euro - nur knapp über dem 52-Wochen-Tief und satte 34 Prozent unter dem Jahreshoch. Der RSI von 26,9 signalisiert zwar technisch überverkaufte Konditionen, doch fundamentale Triebfedern für eine nachhaltige Erholung sind derzeit nicht in Sicht.