Evonik Aktie: Stark betroffen?

Der Spezialchemiekonzern Evonik steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Innerhalb weniger Wochen riss nicht nur die Finanzchefin überraschend den Abgang, sondern das Management musste auch die Jahresprognose drastisch nach unten korrigieren. Steht der MDAX-Wert vor dem Totalabsturz?
Guidance-Schock lässt Anleger zittern
Ende September schockte Evonik die Märkte mit einer brutalen Prognose-Korrektur. Statt der ursprünglich erwarteten 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro wird das bereinigte EBITDA für 2025 nun nur noch bei rund 1,9 Milliarden Euro liegen. Das entspricht einem Minus von bis zu 400 Millionen Euro gegenüber der ursprünglichen Hoffnung.
Noch dramatischer: Für das dritte Quartal erwartet das Unternehmen nur 420 bis 460 Millionen Euro EBITDA - deutlich unter dem Analystenkonsens von 501 Millionen Euro. Die Begründung des Konzerns spricht Bände: "Die erwartete wirtschaftliche Erholung für das zweite Halbjahr ist bisher ausgeblieben."
Die alarmierenden Fakten:
- EBITDA-Prognose um bis zu 17% gekappt
- Umsatzrückgang im Q3 auf 3,4 Milliarden Euro erwartet (Vorjahr: 3,8 Milliarden)
- Cash Conversion Rate bricht auf 30-40% ein
Doppelter Schock: CFO verlässt sinkendes Schiff
Bereits eine Woche vor der Gewinnwarnung hatte Evonik den überraschenden Abgang von Finanzchefin Maike Schuh bekannt gegeben. Nach zehn Jahren beim Unternehmen - davon zweieinhalb Jahre im Vorstand - verlässt sie Evonik "auf eigenen Wunsch".
Kann das Timing Zufall sein? Während CEO Christian Kullmann vorübergehend die Finanzverantwortung übernimmt, fragen sich Anleger: Verlässt hier jemand rechtzeitig das sinkende Schiff?
Strukturwandel in der Krise: Rettungsanker oder Strohhalm?
Parallel zur akuten Krise treibt Evonik einen radikalen Strukturwandel voran. Ab April 2025 wird das Unternehmen in zwei neue Segmente aufgeteilt:
- Custom Solutions für innovationsgetriebene Geschäfte
- Advanced Technologies für effizienzgetriebene Bereiche
Doch die Frage drängt sich auf: Kommt diese Reorganisation zu spät? Während das Unternehmen die Weichen für die Zukunft stellt, bricht die aktuelle Geschäftsleistung dramatisch ein.
Branchenkrise trifft Evonik mit voller Wucht
Die Probleme sind kein Einzelschicksal. Die gesamte deutsche Chemieindustrie kämpft mit der schwächsten Kapazitätsauslastung seit über 30 Jahren. Doch Evonik scheint es besonders hart zu treffen.
Das Restrukturierungsprogramm "Evonik Tailor Made" soll bis Ende 2026 Abhilfe schaffen:
- Managementebenen werden von zehn auf sechs reduziert
- Über 3.000 Organisationseinheiten werden eliminiert
- Personal könnte um mehr als 20% schrumpfen
Doch können Kosteneinsparungen die Umsatzeinbrüche kompensieren? Die schwache Nachfrage durchdringt alle Segmente und Endmärkte - eine toxische Mischung für den Spezialchemiekonzern.
Die entscheidende Frage: Wende in Sicht?
Die Aktie notiert aktuell bei 14,71 Euro - nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 14,58 Euro. Vom Allzeithoch im März 2025 fehlen satte 34%. Der RSI von 26,9 signalisiert zwar technisch überverkaufte Konditionen, doch fundamentale Triebfedern für eine Erholung sind nicht in Sicht.
Am 4. November werden die finalen Q3-Zahlen erwartet. Dann zeigt sich, ob die aktuelle Talfahrt nur ein Vorgeschmack war - oder ob der Strukturwandel doch noch Hoffnung bietet. Eins steht fest: Evonik kämpft ums Überleben in einer Branche im Sturm.
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