Evonik Aktie: Wende in letzter Sekunde?
Wochenlang kannte der Kurs nur eine Richtung: steil abwärts. Doch pünktlich zum Wochenschluss zeigten die Bullen bei Evonik plötzlich Zähne und verteidigten eine psychologisch kritische Unterstützungslinie mit Vehemenz. Während Charttechniker aufatmen, liefert eine neue strategische Partnerschaft im Biotech-Sektor das fundamentale Futter für die Hoffnung der Anleger. Ist das der langersehnte Startschuss für eine nachhaltige Erholung oder nur eine kurze Atempause im freien Fall?
Aufatmen an der 13-Euro-Marke
Die Erleichterung im Xetra-Handel war am Freitag greifbar. Nachdem die Aktie unter der Woche mit 13,05 Euro ein neues 52-Wochen-Tief markiert hatte und gefährlich nahe an den völligen Durchbruch nach unten gerutscht war, nutzten mutige Anleger das Niveau für den Einstieg. Der Schlusskurs von 13,44 Euro – ein Tagesplus von 2,83 Prozent – sendet ein deutliches Signal: Der Markt ist (noch) nicht bereit, die 13-Euro-Bastion kampflos aufzugeben.
Dieses charttechnische Lebenszeichen, oft als "Piercing Pattern" interpretiert, könnte der erste Schritt einer Bodenbildung sein. Doch Vorsicht ist geboten: Trotz des erfolgreichen Freitags summieren sich die Verluste seit Jahresbeginn auf fast 20 Prozent. Der übergeordnete Abwärtstrend ist damit keinesfalls gebrochen, sondern lediglich kurzzeitig gestoppt.
Biotech-Offensive statt Chemiekrisen
Fundamental wird die Gegenbewegung durch eine strategische Neuausrichtung untermauert. Während das klassische Chemiegeschäft weiterhin unter hohen Energiekosten leidet, setzt Evonik konsequent auf die Karte "Life Sciences". Die jüngste Meldung einer Kooperation mit dem US-Unternehmen InVitria beflügelt die Fantasie der Anleger.
Der Fokus liegt dabei auf lukrativen Nischenmärkten:
* Kernprodukt: Tierfreie Zellkultur-Inhaltsstoffe (rekombinantes Humanalbumin).
* Zielmarkt: Die Herstellung moderner Biopharmazeutika und Zelltherapien.
* Strategie: Weg vom massenabhängigen Chemiegeschäft hin zu "Precision Biosolutions" mit potenziell höheren Margen.
Diese Expansion gilt als entscheidender Hebel, um sich langfristig von der zyklischen Industrienachfrage zu lösen und profitablere Wachstumsfelder zu erschließen.
Überverkauft: Ein technisches Pulverfass
Wer auf eine schnelle Erholung setzt, findet Unterstützung in den technischen Indikatoren. Mit einem RSI (Relative Strength Index) von extrem niedrigen 15,8 ist die Aktie massiv überverkauft. Ein solcher Wert schreit förmlich nach einer technischen Gegenreaktion, wie wir sie am Freitag gesehen haben.
Dennoch bleibt die Luft dünn. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt immer noch beängstigende 23,77 Prozent, was die Wucht des vorangegangenen Absturzes verdeutlicht. Für eine echte Trendwende müssen die Käufer nun nachlegen und die Marke von 13,50 Euro nachhaltig hinter sich lassen. Gelingt dies nicht, droht der erneute Test der Jahrestiefs – und dann könnten die Dämme endgültig brechen.
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