Der deutsche Chemiekonzern Evonik steckt in der tiefen Krise. Nach der dritten Gewinnwarnung in diesem Jahr enttäuschten nun auch die Quartalszahlen - und das trotz bereits niedrig gesteckter Erwartungen. Doch wie tief kann die Aktie noch fallen?

Düstere Bilanz: Verluste und Wertberichtigungen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das bereinigte EBITDA brach um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein, der Umsatz sank um 12 Prozent. Noch dramatischer fiel das Nettoergebnis aus - statt eines Gewinns von 223 Millionen Euro wie im Vorjahr verbuchte Evonik einen Verlust von 106 Millionen Euro.

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Die Hauptbelastungsfaktoren:

  • 170 Millionen Euro Wertberichtigung auf Oxeno-Anlagen
  • Schwache Verkaufsvolumen (-6%)
  • Negative Währungseffekte durch den schwachen Dollar
  • Geplante Revisionen in mehreren Werken

Besonders die Wertberichtigung zeigt: Selbst Asset-Verkäufe bringen nicht mehr die erhofften Erlöse. Die Oxeno-Anlagen in Marl und Antwerpen finden kaum noch Abnehmer zu akzeptablen Preisen.

Management-Chaos und gesenkte Erwartungen

Bereits im September eskalierte die Situation: CFO Maike Schuh verließ überraschend das Unternehmen, CEO Christian Kullmann musste interimistisch einspringen. Gleichzeitig wurde die Jahresprognose erneut nach unten korrigiert - von ursprünglich 2,0-2,3 Milliarden Euro auf nun nur noch 1,9 Milliarden Euro EBITDA.

"Die anhaltend schwache Nachfrage bis zum Jahresende" und vorsichtiges Kundenverhalten "in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten" nennt Kullmann als Gründe. Eine schonungslose Analyse, die den Ernst der Lage unterstreicht.

Kann die Restrukturierung retten?

Evonik setzt alles auf eine Karte: Das "Evonik Tailor Made"-Programm soll das größte Umstrukturierungsvorhaben der Unternehmensgeschichte werden. Bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche reorganisiert sein, die Belegschaft könnte um mehr als ein Fünftel schrumpfen.

Doch die Frage drängt sich auf: Kommen diese Maßnahmen zu spät? Die technische Chart-Situation ist alarmierend - die Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief und hat über 40 Prozent vom Jahreshoch eingebüßt. Die Deutsche Bank stufte bereits auf "Hold" herab und senkte das Kursziel auf 16 Euro.

Für das vierte Quartal hofft der Konzern auf das traditionell starke Health Care-Geschäft und niedrigere Personalkosten. Doch ob das ausreicht, um den Abwärtstrend zu brechen, bleibt fraglich. Bis zu den Jahreszahlen im März 2026 dürften Anleger weiter in Ungewissheit schweben - und die Talfahrt könnte noch weiter gehen.

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