Evonik Aktie: Unauffälliges Absinken?

Die Evonik Aktie steckt in der tiefen Krise. Eine drastische Prognosekorrektur des Spezialchemiekonzerns hat das Anlegervertrauen schwer erschüttert. Die schwache Nachfrage zwingt das Management zu einer deutlichen Senkung der Jahresziele.

Dramatische Kurskorrektur

Evonik erwartet für 2025 nur noch ein bereinigtes EBITDA von etwa 1,9 Milliarden Euro. Das Management musste die ursprüngliche Prognose von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erheblich zurückschrauben. Die Cash Conversion Rate fällt auf lediglich 30 bis 40 Prozent - deutlich unter den erwarteten 40 Prozent.

Die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal bestätigen den negativen Trend: Ein bereinigtes EBITDA zwischen 420 und 460 Millionen Euro liegt dramatisch unter dem Vorjahreswert von 577 Millionen Euro und verfehlt die Analystenerwartungen von 501 Millionen Euro klar.

Chemiebranche im Abwärtssog

Evoniks Probleme spiegeln die Krise der gesamten deutschen Chemieindustrie wider. Die Branche kämpft mit massiven Herausforderungen:

• Schwächelnde Industrieproduktion in Deutschland
• Zunehmender Preisdruck durch günstige Chemieexporte aus China
• Branchenübergreifende Investitionszurückhaltung

Die Privatbank Berenberg reagierte bereits und senkte ihr Kursziel für die Evonik-Aktie auf 15 Euro. Begründung: die anhaltend schwachen Branchenaussichten.

Warten auf den 4. November

Alles hängt nun vom 4. November ab. An diesem Tag legt Evonik die vollständigen Quartalszahlen vor. Wird das Unternehmen erste Erfolge seiner Restrukturierungsmaßnahmen zeigen? Oder steckt der Konzern noch tiefer in der Krise als befürchtet?

Der Markt zeigt sich schonungslos und hat den Titel in einen klaren Abwärtstrend geschickt. Die fehlende wirtschaftliche Belebung im zweiten Halbjahr und die anhaltend schwache Nachfrage über alle Segmente hinweg lassen wenig Raum für Optimismus.