Evonik Aktie: Dreifach-Schock!

Der Spezialchemie-Konzern steckt in einer beispiellosen Krise. Binnen weniger Wochen musste Evonik den überraschenden Abgang der Finanzvorständin verkraften, die Jahresprognose drastisch kappen und eine Restrukturierung einleiten. Doch was bedeutet diese explosive Mischung für Anleger?
CFO-Flucht mitten in der Krise
Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein: Ausgerechnet als Evonik vor strategischen Weichenstellungen steht, verlässt Finanzvorständin Maike Schuh das Unternehmen. Die Juristin war erst seit April 2023 im Vorstand und hatte zuvor zehn Jahre verschiedene Positionen im Konzern inne.
CEO Christian Kullmann muss nun zusätzlich zu seinen Aufgaben das Finanzressort übernehmen – eine Doppelbelastung in ohnehin schwierigen Zeiten. Gleichzeitig kämpft der Konzern mit einer schwächelnden Konjunktur und muss zwei Geschäftsbereiche komplett neu ausrichten.
Gewinnwarnung schockt die Märkte
Eine Woche nach dem CFO-Abgang folgte der nächste Paukenschlag: Evonik kappte die Jahresprognose deutlich. Statt der ursprünglich anvisierten 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro bereinigtem EBITDA rechnet der Konzern nur noch mit rund 1,9 Milliarden Euro.
Die Realität übertrifft die pessimistischsten Befürchtungen:
- Drittes Quartal: EBITDA zwischen 420-460 Millionen Euro (Analystenschätzung: 501 Millionen)
- Umsatz Q3: Nur 3,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,8 Milliarden)
- Cash-Conversion: Sinkt auf 30-40% (geplant: rund 40%)
CEO Kullmann macht die ausbleibende Konjunkturerholung verantwortlich. Kunden zeigen sich zurückhaltend "in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten".
Radikale Neuausrichtung läuft bereits
Parallel zur Prognosesenkung treibt Evonik eine umfassende Restrukturierung voran. Zwei komplette Geschäftsbereiche werden neu ausgerichtet: Health Care und Coating & Adhesive Resins. Geschäfte mit einem Gesamtumsatz von 350 Millionen Euro stehen zum Verkauf.
Besonders schmerzhaft: Die Ketosäure-Produktion in Hanau wird Ende 2025 eingestellt – 260 Arbeitsplätze fallen weg. Das Polyester-Geschäft mit 330 Mitarbeitern weltweit soll komplett verkauft werden.
Kann diese radikale Kur das Ruder noch herumreißen? Trotz aller Turbulenzen zeigt sich die Ratingagentur Moody's optimistisch und bestätigte das Baa2-Rating sogar mit positivem Ausblick. Die Analysten loben die "diversifizierte Geschäftsstruktur" und "führende Marktpositionen".
Die Aktie hat seit dem Jahreshoch bei 22,26 Euro bereits über 30 Prozent verloren und notiert aktuell bei 14,82 Euro. Am 4. November werden die vollständigen Q3-Zahlen zeigen, ob die Talsohle erreicht ist – oder noch tiefer liegt.
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