Evonik Aktie: Notwendige Kurskorrektur?

Der Essener Spezialchemiekonzern schockt Anleger mit einer drastischen Gewinnwarnung und einem überraschenden Führungswechsel. Was ursprünglich als Hoffnung auf Konjunkturerholung begann, entpuppt sich nun als Albtraum: Statt der erwarteten 2,3 Milliarden Euro EBITDA werden nur noch 1,9 Milliarden Euro erwartet. Gleichzeitig verlässt CFO Maike Schuh das sinkende Schiff. Steht Evonik vor dem Kollaps oder ist das der Tiefpunkt einer ganzen Branche?
Gewinnwarnung schockt die Märkte
Die Zahlen sind brutal: Evonik erwartet für das dritte Quartal ein bereinigtes EBITDA von nur 420 bis 460 Millionen Euro. Das liegt weit unter den Markterwartungen von 501 Millionen Euro und dramatisch unter dem Vorjahreswert von 577 Millionen Euro. Noch schockierender: Die Umsätze brechen von 3,8 Milliarden auf nur noch 3,4 Milliarden Euro ein – ein Rückgang von über 10 Prozent.
Die Reaktion der Börse kam prompt und gnadenlos: Die Aktie verlor nach der Gewinnwarnung rund 5,5 Prozent an Wert und bewegte sich gefährlich nahe dem 52-Wochen-Tief.
Die harten Fakten im Überblick:
- Bereinigtes EBITDA-Ziel für 2025: nur noch 1,9 Mrd. Euro (vorher: 2,0-2,3 Mrd. Euro)
- Q3-EBITDA-Erwartung: 420-460 Mio. Euro (Konsens: 501 Mio. Euro)
- Umsatzrückgang Q3: über 10 Prozent zum Vorjahr
- Cash-Conversion-Rate sinkt auf 30-40 Prozent
Kunden verweigern sich komplett
"Kunden agieren sehr zurückhaltend in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten" – diese Worte des Managements klingen wie ein Hilferuf. Die erhoffte Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte blieb komplett aus. Stattdessen herrscht Kaufzurückhaltung auf breiter Front.
Besonders bitter: Noch im August hatte Evonik auf eine wirtschaftliche Belebung gesetzt. Diese Hoffnung erwies sich als Trugschluss. Die schwache Nachfrage zieht auch die Cashflow-Generierung nach unten – ein Teufelskreis für den angeschlagenen Konzern.
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CFO springt ab – Zufall oder Flucht?
Ausgerechnet in dieser kritischen Phase verlässt CFO Maike Schuh das Unternehmen. Die 48-jährige Juristin war seit April 2023 im Vorstand und galt als erfahrene Managerin. Ihr Abgang zum jetzigen Zeitpunkt wirft Fragen auf: Ist das strategisch geplant oder die Flucht aus einem sinkenden Schiff?
CEO Christian Kullmann muss nun zusätzlich zu seinen eigenen Aufgaben auch die Finanzverantwortung übernehmen. Eine Doppelbelastung, die der Konzern in seiner schwersten Krise seit Jahren kaum gebrauchen kann.
Die Branche im freien Fall
Evonik steht nicht allein da. Die gesamte deutsche Chemieindustrie kämpft mit hohen Produktionskosten, schwacher Nachfrage und einem ungünstigen makroökonomischen Umfeld. Was bei Evonik passiert, könnte nur der Vorbote für eine branchenweite Krise sein.
Mit einem erwarteten EBITDA von 1,9 Milliarden Euro würde Evonik deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,065 Milliarden Euro bleiben. Das wäre einer der schwächsten Werte seit Jahren und unterstreicht die Dramatik der Lage. Bei einem aktuellen Kurs nahe dem 52-Wochen-Tief wartet die Börse gespannt auf die Quartalszahlen am 4. November – sie könnten über das Schicksal der Aktie entscheiden.
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