Harmonie sieht anders aus. Was im Herbst noch als einvernehmliche Trennung verkauft wurde, entpuppt sich jetzt als potenzieller Skandal, der das Vertrauen in die Unternehmensführung massiv erschüttert. Im Zentrum steht der Abgang von Ex-Finanzchefin Maike Schuh und der schwerwiegende Vorwurf zu hoher Risiken. Steht der Spezialchemie-Konzern auf einem wackligeren Fundament als gedacht?

Schwere Vertrauenskrise

Die neuen Details, die das "Manager Magazin" ans Licht gebracht hat, sorgen für Unruhe auf dem Parkett. Demnach waren es keine persönlichen Gründe, sondern harte inhaltliche Differenzen über die finanzielle Ausrichtung, die zum Ausscheiden der CFO führten. Schuh soll vor einem "gewagten Wirtschaften" gewarnt haben – ein Vorwurf, der Zweifel an der gesamten Corporate Governance unter CEO Christian Kullmann weckt.

Der Kapitalmarkt reagierte prompt und allergisch auf diese Nachrichten. Für institutionelle Investoren gilt der Abgang eines Finanzvorstands aus Risikogründen als absolute "Red Flag". Die Reaktion der Analysten ließ nicht lange auf sich warten: Die Deutsche Bank strich ihr Kursziel radikal zusammen. Statt bisher 16,00 Euro trauen die Experten dem Papier nur noch 13,00 Euro zu. Zwar bleibt das Votum auf "Hold", doch die Botschaft ist eindeutig: Die Risikoprämie für die Aktie steigt massiv an.

Die Situation ist brisant:
* Interne Dissonanzen: Streit über Risikobewertung statt einvernehmlicher Trennung.
* Analysten-Reaktion: Deutsche Bank senkt Kursziel drastisch auf 13 Euro.
* Marktumfeld: Chemiebranche leidet ohnehin unter Energiekosten und Nachfrageschwäche.

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Bodenbildung oder freier Fall?

Für Evonik kommt diese Debatte zur Unzeit. Die Branche kämpft weiterhin mit hohen Standortkosten und einer schwächelnden globalen Konjunktur. Bislang galt der Essener Konzern dank striktem Kostenmanagement als vergleichsweise stabil. Doch wenn nun Zweifel an der Solidität der Bilanzstrategie aufkommen, hilft auch der Status als Spezialchemie-Hersteller wenig.

Der Blick auf die Kurstafel verrät die Nervosität der Anleger. Mit einem Schlusskurs von 13,32 Euro am Dienstag notiert der Titel in gefährlicher Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 13,05 Euro. Zwar deutet ein extrem niedriger RSI-Wert von 15,8 auf eine technisch überverkaufte Situation hin, doch in Anbetracht der fundamentalen Unsicherheiten greift hier niemand ins fallende Messer.

Fällt die Unterstützung bei 13 Euro, droht eine weitere Verkaufswelle. Entscheidend wird nun sein, wie schnell und transparent das Management die Vorwürfe entkräften kann. Schweigen ist in dieser Lage keine Option mehr – die Anleger fordern Klarheit, bevor sie wieder Vertrauen fassen können.

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