Der Spezialchemie-Konzern kontert schwache Quartalszahlen mit einer strategischen Offensive im Pharmabereich. Die neue Partnerschaft mit Ethris soll das Geschäft mit Nukleinsäure-Therapien revolutionieren - doch können die Essener damit den konjunkturellen Gegenwind überwinden?

Durchbruch bei RNA-Therapien

Die Kooperation mit dem Biotechnologie-Unternehmen Ethris markiert einen gezielten Vorstoß in den boomenden Markt für Nukleinsäure-basierte Medikamente. Kern der Zusammenarbeit ist die SNaP LNP®-Technologie, die zwei kritische Probleme der modernen Gentherapie lösen soll: die mangelnde Stabilität der Wirkstoffe bei höheren Temperaturen und die präzise Ansteuerung des Zielgewebes im Körper.

Für Evonik bedeutet das einen deutlichen Ausbau der CDMO-Sparte - jener Bereich, in dem Pharmaunternehmen bei Entwicklung und Produktion unterstützt werden. Die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen boomt, seit RNA-Impfstoffe ihren Durchbruch erlebt haben.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Evonik?

Frontalangriff auf operative Schwächen

Doch die strategischen Ambitionen treffen auf ein schwieriges operatives Umfeld. Anfang August schockte das Management die Anleger mit einer Prognosesenkung für das Gesamtjahr. Das bereinigte Ergebnis wird voraussichtlich nur noch am unteren Ende der ursprünglichen Spanne landen.

Die Ursachen liegen in der konjunkturellen Flaute der Kernmärkte:

  • Automobilindustrie: Schwache Nachfrage nach Spezialkunststoffen und Additiven
  • Bausektor: Rückläufige Bestellungen für Bauchemikalien
  • Konsumgüter: Verhaltene Entwicklung bei Kosmetik- und Haushaltsrohstoffen

Börsen im Kreuzfeuer der Transformation

Die Aktie steht damit exemplarisch für das Dilemma vieler Chemieunternehmen: Während das traditionelle Geschäft unter Druck gerät, sollen neue Technologien die Zukunft sichern. Der Kurs spiegelt diese Zerrissenheit wider - binnen Jahresfrist hat das Papier deutlich an Wert verloren.

Kann die Pharma-Offensive das Blatt wenden? Die SNaP LNP®-Technologie verspricht Pharmaunternehmen erhebliche Vorteile bei der Markteinführung ihrer RNA-Therapien. Gleichzeitig positioniert sich Evonik in einem Markt, der weniger zyklisch schwankt als die klassische Chemie.

Die entscheidende Frage bleibt: Reicht die strategische Neuausrichtung aus, um die operativen Herausforderungen im Kerngeschäft zu kompensieren? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der Konzern seine Transformation erfolgreich vollziehen kann.

Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 10. September liefert die Antwort:

Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...