Evonik Aktie: CO2-Rebellion!
Der Essener Chemiekonzern geht auf Konfrontationskurs mit der europäischen Klimapolitik. Das Management fordert nichts weniger als die komplette Abschaffung des Emissionshandels – ein politisches Erdbeben, das die Märkte aufhorchen lässt. Steckt dahinter pure Verzweiflung oder ein strategischer Befreiungsschlag?
Frontalangriff auf Brüssel: "Volkswirtschaftlicher Irrsinn"
Die Evonik-Führung holt zum Rundumschlag aus. Das etablierte CO2-Gebührensystem müsse radikal reformiert oder gleich ganz abgeschafft werden. Der Grund: Europa kämpfe im internationalen Wettbewerb mittlerweile mit angezogener Handbremse, während Konkurrenten von staatlicher Unterstützung und deutlich günstigeren Energie- und Rohstoffkosten profitieren.
Besonders brisant ist die Argumentation des Managements. Man sehe einen fundamentalen "Epochenwandel", in dem Industrienationen globale Probleme nicht mehr gemeinsam lösen, sondern jeder für sich kämpfe. In diesem veränderten Umfeld sei das europäische CO2-System ein "volkswirtschaftlicher Irrsinn" – während gleichzeitig Produkte aus Ländern importiert würden, die als "echte CO2-Schleudern" gelten.
Spagat zwischen Rebellion und Realität
Die scharfe Kritik offenbart den enormen Druck, unter dem die gesamte Chemiebranche steht. Evonik muss einen anspruchsvollen Balanceakt vollziehen:
- Wettbewerbsnachteil: Das Management sieht die europäische Industrie durch CO2-Abgaben international nicht mehr konkurrenzfähig
- Politischer Kampf: Gleichzeitig zur operativen Herausforderung wird ein radikaler politischer Kurswechsel gefordert
- Operative Realität: Trotz der politischen Offensive müssen weiterhin Geschäftsergebnisse geliefert werden
Die Zerreißprobe für Anleger
Diese hochriskante Doppelstrategie stellt auch die Aktionäre vor ein Dilemma. Während das Unternehmen politisch auf Konfrontation geht, kämpft es operativ mit schwacher Nachfrage und unsicheren makroökonomischen Aussichten. Die Aktie notiert aktuell bei 15,09 Euro – mehr als 32 Prozent unter dem Märzhoch von 22,26 Euro.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Evoniks politische Offensive als verzweifelter Hilferuf oder als strategischer Befreiungsschlag gewertet wird. Fest steht: Der Konzern hat eine Diskussion eröffnet, die weit über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausreicht.
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