Der Spezialchemiekonzern steckt in einem Dilemma: Während das operative Geschäft weiter schwächelt und eine jüngste Gewinnwarnung die Anleger verunsicherte, wagt Evonik den strategischen Sprung nach Asien. Am gestrigen Freitag schoss die Aktie überraschend um mehrere Prozentpunkte nach oben. Steckt dahinter mehr als nur ein kurzer Aufschrei der Hoffnung?

Japan-Offensive: Evonik setzt auf Zukunftstechnologien

Mitten in der schwierigen Marktlage setzt der Konzern ein deutliches Zeichen. Die am Donnerstag offiziell eingeweihte Produktionsanlage "Alu5" im japanischen Yokkaichi markiert einen strategischen Wendepunkt. Die Investition im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ist die erste ihrer Art in Asien und soll die Präsenz in der Region massiv stärken.

Das neue Werk produziert AEROXIDE®, ein hochleistungsfähiges Aluminiumoxid für Schlüsseltechnologien:

  • Elektromobilität: Ultradünne Beschichtungen für Lithium-Ionen-Batterien
  • Elektronik: Versorgung der boomenden Unterhaltungselektronik
  • Nachhaltigkeit: Verkürzte Lieferketten reduzieren den CO2-Fußabdruck

Die Kehrseite der Medaille: Operatives Geschäft unter Druck

Doch die Realität sieht weniger rosig aus. Erst vor Kurzem musste das Management die Jahresprognose deutlich nach unten korrigieren – eine direkte Reaktion auf die anhaltende Nachfrageschwäche in zentralen Endmärkten. Die gesamte Chemiebranche kämpft mit einer ausgeprägten Zurückhaltung der Kunden.

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Die Privatbank Berenberg reagierte prompt und beließ zwar die Einstufung auf "Hold", senkte aber das Kursziel. Das zeigt: Die strukturellen Probleme sind noch lange nicht gelöst.

Spannungsfeld zwischen Vision und Realität

Für Anleger ergibt sich ein klassisches Dilemma. Auf der einen Seite steht die kurzfristig belastende Ertragslage, geprägt von schwacher Weltkonjunktur und operativen Problemen. Auf der anderen Seite verspricht die Japan-Strategie Zugang zu hochprofitablen Technologiemärkten der Zukunft.

Die Kursexplosion am Freitag – ein Sprung um über 47 Prozent auf 14,87 Euro – könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass der Markt die langfristige Vision höher bewertet als die kurzfristigen Sorgen. Bleibt die Frage: Ist das der Beginn einer nachhaltigen Trendwende oder nur ein kurzes Aufflackern der Hoffnung?

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