Während die Evonik-Aktie 2025 mit einem Minus von über 20 Prozent abschließt, meldet der Essener Spezialchemiekonzern zum Jahresende einen juristischen Erfolg: Zwei Patentbehörden in den USA und der EU bestätigten Evoniks Schutzrechte für ein innovatives Biogas-Aufbereitungsverfahren. Die Entscheidungen sichern dem Konzern einen technologischen Vorsprung in einem Wachstumsmarkt – doch strukturelle Probleme im Kerngeschäft bleiben bestehen.

Die wichtigsten Fakten:
- Europäisches Patentamt und US-Patentamt bestätigen Evonik-Patente für 3-Stufen-Biogas-Verfahren
- Vorstandsmitglied kauft Mitte Dezember Aktien für 96.000 Euro
- Aktie verliert 2025 rund 21 Prozent, notiert nahe 52-Wochen-Tief
- Dividendenrendite von knapp 9 Prozent als Puffer

Doppelter Rechtserfolg bei Membrantechnologie

Das Europäische Patentamt (EPO) und das US-Patentamt (USPTO) wiesen in ihren Berufungsinstanzen alle Nichtigkeitsanträge von Wettbewerbern zurück. Betroffen sind die Patente EP3240620 B1 und US 10,471,380 B2, die ein 3-Stufen-Verfahren zur Biogas-Aufbereitung schützen.

Das patentierte Verfahren kommt ohne zweiten Kompressor aus und senkt damit den Energieverbrauch erheblich. Jennifer Doerper, verantwortlich für das globale SEPURAN Green Membrangeschäft, betonte die strategische Bedeutung: Die vollständig rückwärts integrierte Technologie verschaffe Evonik einen Wettbewerbsvorteil. Das Unternehmen werde die Einhaltung der Patentrechte aktiv durchsetzen.

Vorstand zeigt Vertrauen – Analysten bleiben skeptisch

Mitte Dezember griff Vorstandsmitglied Dr. Claudine Mollenkopf zu: Sie kaufte Aktien im Wert von rund 96.000 Euro bei einem Kurs von 13,16 Euro. Solche Insider-Käufe werden oft als Vertrauenssignal des Managements gewertet.

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Die Analystengemeinde teilt diesen Optimismus nicht uneingeschränkt. Kepler Cheuvreux stufte Anfang Dezember auf "Reduce" herab und senkte das Kursziel von 15,10 auf 12,60 Euro. Die Begründung: zwei Gewinnwarnungen im laufenden Jahr, anhaltend schwache Nachfrage und strukturelle Herausforderungen wie hohe deutsche Energiekosten sowie zunehmender Wettbewerb aus China im Methionin-Geschäft.

Das durchschnittliche Analystenkursziel liegt bei 15,52 Euro – gut 18 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die Spanne reicht von 11,60 bis 20,40 Euro.

Umbau läuft – Dividende auf dem Prüfstand

Das Effizienzprogramm "Evonik Tailor Made" schreitet voran: Bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche restrukturiert sein. Im Dezember ernannte der Konzern Elias Lacerda zum neuen President Americas ab Februar 2026. Die Region Amerika steuert 30 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Die Dividendenrendite von knapp 9 Prozent macht die Aktie für einkommensorientierte Anleger attraktiv. Allerdings besteht das Risiko einer Kürzung, sollte sich die Ertragslage nicht stabilisieren. Im dritten Quartal brach der Umsatz um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro ein, das EBITDA sank um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde im September auf rund 1,9 Milliarden Euro gesenkt.

Der Patenterfolg zeigt Evoniks Innovationskraft in Nischenmärkten. Ob diese ausreicht, um die Schwäche im Kerngeschäft zu kompensieren, wird sich 2026 zeigen. Für Anleger bleibt die hohe Dividende vorerst ein Argument – solange sie gehalten werden kann.

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