Evonik schließt das Börsenjahr 2025 tief im Minus ab – und das trotz eines juristischen Erfolgs bei einer wichtigen Zukunftstechnologie. Die Aktie notiert nahe dem 52‑Wochentief, der Abwärtstrend ist intakt. Wie angeschlagen geht der Spezialchemiekonzern damit in das neue Jahr?

Ein enttäuschendes Börsenjahr

Der Schlusskurs von gestern bei 13,36 Euro besiegelt ein schwaches Jahr. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus auf gut 20 Prozent. Damit spiegelt die Aktie exemplarisch die Probleme der deutschen Chemieindustrie wider: hohe Kosten, konjunkturelle Schwäche und Druck auf die Margen.

Besonders deutlich wird die Belastung im mittelfristigen Bild. Gegenüber dem 52‑Wochen-Hoch von 22,26 Euro hat der Titel fast 40 Prozent eingebüßt. Auch die jüngste kurze Erholung hat daran wenig geändert.

Die wichtigsten Kennzahlen zum Jahresende:

  • Jahresperformance 2025: rund -20 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: knapp -40 %
  • Abstand zum 200‑Tage-Durchschnitt: rund -19 %
  • RSI (14 Tage): 15,8 (deutlich überverkauft)

Der Kurs liegt damit klar unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten (50, 100 und 200 Tage). Aus technischer Sicht dominiert ein ausgeprägter Abwärtstrend, der bislang keine nachhaltige Entspannung zulässt.

Patent-Erfolg ohne Kurswirkung

Fundamental gab es im Dezember durchaus eine positive Nachricht. Evonik setzte sich in einem wichtigen Patentstreit durch und sicherte sich in den USA und Europa endgültig die Rechte an der SEPURAN® Green Membrantechnologie.

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Diese Technologie ermöglicht eine effiziente Aufbereitung von Biogas und adressiert ein strukturelles Wachstumsfeld im Energiesektor. Juristisch wurde damit der „Moat“, also der wirtschaftliche Burggraben rund um diese Anwendung, gestärkt.

An der Börse verpuffte diese Meldung jedoch weitgehend:

  • Keine nachhaltige Trendwende im Kursverlauf
  • Weiterhin Fokus des Marktes auf die Schwäche im Kerngeschäft
  • Gesenkte Jahresprognosen überlagern den strategischen Fortschritt

Institutionelle Anleger gewichten damit kurzfristige operative Probleme und das schwierige Branchenumfeld höher als den langfristigen Wert der Patente.

Charttechnik: Erholung mit Fragezeichen

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Mit 13,36 Euro liegt der Kurs nur rund 4 Prozent über dem 52‑Wochen-Tief bei 12,83 Euro. Der Abstand ist gering, der Spielraum nach unten überschaubar.

Positiv fällt lediglich auf, dass die Aktie zuletzt leicht über den 50‑Tage-Durchschnitt von 13,57 Euro zurücklief – eine typische technische Gegenbewegung in einem überverkauften Markt. Gleichzeitig notiert der Titel aber fast 19 Prozent unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 16,48 Euro. Das signalisiert weiterhin einen klaren Abwärtstrend im großen Bild.

Der sehr niedrige RSI von 15,8 unterstreicht den überverkauften Zustand. Aus technischer Sicht ist damit zwar eine Fortsetzung kurzfristiger Erholungsversuche möglich, von einer belastbaren Trendwende kann jedoch keine Rede sein.

Fazit und Ausblick auf 2026

Evonik startet mit einem schweren Rucksack ins Jahr 2026: operative Schwäche, Branchenflaute und ein belastetes Chartbild treffen auf einen juristisch gestärkten, aber vom Markt bislang kaum beachteten Technologiewert. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob das Management die Ergebnisdynamik im Kerngeschäft stabilisieren kann und ob sich die Chemiekonjunktur aufhellt.

Aus markttechnischer Sicht bleibt der Bereich um das aktuelle Jahrestief eine zentrale Unterstützungszone. Gelingt es, sich mittelfristig spürbar vom Tief um 12,83 Euro zu lösen und die Distanz zum 200‑Tage-Durchschnitt einzuengen, wäre das ein erstes Signal für eine echte Entspannung der angeschlagenen Aktie.

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