Die Chemiebranche sendet ein drastisches Warnsignal: Während am Standort Leuna eine Insolvenz die Investoren aufschreckt, gerät auch die Evonik-Aktie massiv unter die Räder. Doch mitten in diesem Abverkauf stellt sich ein Vorstandsmitglied gegen den breiten Markttrend. Dr. Claudine Mollenkopf nutzte die Kursschwäche für signifikante Zukäufe – ein Signal der Zuversicht oder reines Wunschdenken in einem toxischen Marktumfeld?

  • Kurssturz: Die Aktie verlor in den letzten 7 Tagen 13,96 % an Wert.
  • Schlusskurs: 13,26 € (Dienstag, 30. Dezember 2025).
  • Momentum: Der RSI von 15,8 signalisiert eine extreme Überverkauftheit.
  • Jahrestief: Mit 12,83 € liegt der Boden in gefährlicher Nähe.

Warnschuss aus Leuna

Die Nervosität im Sektor ist greifbar und fundamental begründet. Die deutschen Tochtergesellschaften von Domo Chemicals am Standort Leuna haben Insolvenz angemeldet, was rund 585 Mitarbeiter betrifft. Der Polyamid-Spezialist nannte die schwache Nachfrage aus der Automobil- und Bauindustrie sowie den Preisdruck durch asiatische Importe als Auslöser.

Diese Faktoren belasten nicht nur Domo, sondern treffen die gesamte europäische Spezialchemie. Auch Evonik spürt die makroökonomischen Gegenwinde. Dass Wettbewerber unter der Kostenlast zusammenbrechen, verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Lage. Der jüngste Kursrutsch der Evonik-Aktie spiegelt die Furcht der Anleger wider, dass sich die Branchenkrise weiter verschärft.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Evonik?

Insider-Kauf trifft auf Analysten-Skepsis

In diesem angespannten Umfeld prallen zwei gegensätzliche Bewertungen aufeinander. Auf der einen Seite steht das Management, das die niedrigen Kurse offenbar als Einstiegschance wertet. Vorstandsmitglied Dr. Claudine Mollenkopf kaufte am 17. Dezember Aktien im Wert von rund 96.000 Euro. Dieser Insider-Kauf demonstriert Vertrauen in die eigene Substanz, gerade als der Kurs nachgab.

Dem gegenüber steht die Nüchternheit der Großbanken. Die UBS senkte ihr Kursziel zuletzt auf 13 Euro und beließ die Einstufung auf "Neutral". Mit dem gestrigen Schlusskurs von 13,26 Euro hat die Aktie dieses Niveau fast erreicht. Auch J.P. Morgan hatte das Ziel bereits Ende November auf 14 Euro reduziert. Die Experten sehen angesichts der konjunkturellen Risiken derzeit wenig Spielraum für eine schnelle Erholung.

Strategische Lichtblicke im Hintergrund

Abseits der kurzfristigen Turbulenzen arbeitet der Konzern an seiner Transformation. Eine Anfang Dezember unterzeichnete Liefervereinbarung mit SINTX Technologies für medizinische Verbundwerkstoffe zielt auf den hochmargigen Gesundheitsmarkt ab. Zudem bescheinigen Marktstudien dem Unternehmen eine führende Rolle bei Membranen zur Industriegastrennung. Diese Segmente sollen die Abhängigkeit von zyklischen Massenkunststoffen verringern, entfalten ihre Wirkung jedoch erst langfristig.

Fazit: Bodenbildung oder weiterer Absturz?

Die charttechnische Lage hat sich dramatisch zugespitzt. Mit einem Wochenverlust von fast 14 % nähert sich die Aktie rasant dem 52-Wochen-Tief bei 12,83 €. Zwar deutet der extrem niedrige RSI-Wert von 15,8 auf eine technische Gegenbewegung hin, doch die fundamentale Schwäche des Sektors wiegt schwer. Hält die Unterstützung im Bereich von 12,80 Euro nicht, drohen weitere Abverkäufe. Anleger müssen nun abwarten, ob der Insider-Kauf von Dr. Mollenkopf das richtige Timing bewies oder ob der Markt den Sektor pauschal neu bewertet.

Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 30. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...