Die Evonik-Aktie erlebt einen perfekten Sturm aus Gewinnwarnungen, Führungswechseln und Analystenabstufungen. Innerhalb weniger Tage kappte der Spezialchemie-Konzern seine Jahresprognose, verlor überraschend seine Finanzchefin und sah sich mit drastischen Kurszielkürzungen konfrontiert. Steht der DAX-Wert vor der schwersten Bewährungsprobe seiner jüngeren Geschichte?

Prognose-Absturz: Von 2,3 auf 1,9 Milliarden Euro

Die eigentliche Bombe platzte am 25. September: Evonik senkte sein bereinigtes EBITDA-Ziel für 2025 drastisch von ursprünglich 2,0-2,3 Milliarden Euro auf nur noch rund 1,9 Milliarden Euro. Bereits im August hatte der Konzern die Prognose nach unten korrigiert - doch diesmal traf es die Anleger besonders hart.

Die Gründe sind deutlich:
- Anhaltend schwache Nachfrage bis Jahresende
- Branchenweite Probleme in der Chemieindustrie
- Niedrigste Kapazitätsauslastung seit über 30 Jahren

Die neue Prognose liegt nur knapp über dem Analystenkonsens und zeigt: Selbst die Experten hatten die Tiefe der Krise unterschätzt.

Führungs-Debakel: CFO-Abgang schockt Märkte

Doch die Gewinnwarnung war nur der zweite Schlag. Bereits eine Woche zuvor, am 18. September, verließ Finanzchefin Maike Schuh überraschend das Unternehmen. Die 10-jährige Evonik-Veteranin trat "auf eigenen Wunsch" mit sofortiger Wirkung zurück - ein höchst ungewöhnlicher Schritt mitten in der Krise.

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Jefferies-Analysten kommentierten trocken: "Dies erscheint wie ein plötzlicher Rücktritt." Die Botschaft war klar: Selbst in der Führungsetage herrscht Unsicherheit. CEO Christian Kullmann muss nun vorübergehend die Finanzen mitverwalten - keine ideale Lösung in turbulenten Zeiten.

Analysten-Alarm: Deutsche Bank zieht Notbremse

Das Triple-Complett machte die Deutsche Bank am 24. September perfekt. Die Bank stufte von "Buy" auf "Hold" herab und senkte das Kursziel spektakulär von 22 auf 16 Euro. Damit liegt die neue Zielmarke unter dem damaligen Kurs - eine klare Absage an die kurzfristige Erholungshoffnung.

Analystin Virginie Boucher-Ferte nannte konkrete Gründe:
- Schwächere Gewinnerwartungen für 2025 und 2026
- Anhaltende Governance-Bedenken nach CFO-Abgang
- EBITDA-Prognosen liegen 25% unter Evoniks 2027-Ziel

Restrukturierung als letzte Rettung?

Kann das größte Umbauprogramm der Konzerngeschichte den Abstieg noch stoppen? Evonik plant drastische Maßnahmen:
- Mehr als 20 Prozent Personalabbau
- Straffung der Geschäftstätigkeiten
- Massive Kostensenkungen

Doch die Deutsche Bank warnt: Selbst weitere Prognosesenkungen würden keine Kaufgelegenheit bieten, solange die Risiken für 2026 bestehen bleiben. Bei einem RSI von nur 17,7 signalisiert die Aktie zwar extreme Überverkauftheit - doch ob das allein für eine Trendwende reicht?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem 52-Wochen-Hoch im März hat die Aktie über 33 Prozent verloren und kämpft sich aktuell bei knapp 15 Euro zurück. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der Chemie-Riese seine ambitionierte Restrukturierung in profitable Ergebnisse ummünzen kann - oder ob der Abwärtstrend weiter anhält.

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