Während Evonik operativ die Zukunftsfähigkeit stärkt, kämpft der Konzern an der politischen Front gegen widrige Rahmenbedingungen. Diese Zerrissenheit zwischen operativer Stärke und politischen Belastungen stellt Anleger vor die entscheidende Frage: Kann der Spezialchemiekonzern den Abwärtstrend durchbrechen?

Operativer Lichtblick in stürmischen Zeiten

Mitten im angespannten Marktumfeld setzt Evonik ein wichtiges strategisches Signal. Am belgischen Standort Antwerpen hat der Konzern die Logistikinfrastruktur für das Tierfutteradditiv MetAMINO® modernisiert. Während eines geplanten Stillstands wurden ein neues, vollautomatisches Abfüllsystem für Big Bags sowie erweiterte Lagerkapazitäten installiert.

Diese Investition stärkt nicht nur die operative Flexibilität, sondern stellt sich direkt auf die wachsende Kundennachfrage nach größeren Verpackungseinheiten ein. Das Ziel ist klar: Die globale Versorgungssicherheit für das wichtige Produkt MetAMINO® festigen und gleichzeitig die Arbeitssicherheit verbessern.

Konzernchef im Angriffsmodus

Während in den Werken optimiert wird, geht die Konzernführung in die Offensive. Vorstandschef Christian Kullmann hat das europäische Emissionshandelssystem scharf kritisiert und fordert eine grundlegende Reform oder gar Abschaffung des "volkswirtschaftlichen Irrsinns".

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Diese deutlichen Worte spiegeln die massive Belastung wider, die energieintensive Industrien in Europa aktuell erfahren. Kullmanns Kritik zielt darauf ab, dass die europäische Klimapolitik die heimische Industrie im internationalen Wettbewerb benachteiligt - während Produkte aus Regionen mit geringeren Umweltauflagen importiert werden.

Die harte Realität: Fundamentale Schwächen

Doch die politische Debatte ist nur ein Nebenschauplatz für die eigentlichen Herausforderungen. Die Nervosität der Anleger hat handfeste Gründe, die bereits im September für erhebliche Turbulenzen sorgten:

  • Gewinnwarnung: Evonik musste die Prognose für das Gesamtjahr 2025 deutlich nach unten korrigieren
  • Schwache Nachfrage: Der Konzern kämpft mit einer lahmen globalen Konjunktur und zurückhaltenden Kunden
  • Hohe Energiekosten: Die Energiepreise bleiben ein zentraler Belastungsfaktor für die Margen

Diese Faktoren schlagen sich direkt in den Erwartungen für das dritte Quartal nieder. Die offiziellen Geschäftszahlen am 4. November werden das Bild vervollständigen - doch die bereits korrigierten Prognosen zeichnen ein klares Bild der angespannten Ertragslage.

Die Aktie notiert aktuell bei 14,78 Euro und damit nur knapp 3 Prozent über dem 52-Wochen-Tief. Die entscheidende Frage bleibt: Reichen die operativen Verbesserungen aus, um die fundamentalen Belastungen zu kompensieren?

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