Die Chemiebranche erlebt einen ihrer schwärzesten Tage: Evonik schockt mit einer drastischen Gewinnwarnung und zerstört damit alle Hoffnungen auf eine baldige Erholung. Der Spezialchemiekonzern muss seine Jahresprognose massiv kappen - die Wirtschaftsflaute trifft härter als befürchtet. Die Aktie stürzt auf ein historisches Allzeittief und lässt Anleger ratlos zurück. Ist das der Anfang vom Ende für den deutschen Chemiekonzern?

Schock-Diagnose: Alles noch schlimmer als gedacht

Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Statt der ursprünglich geplanten 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro will Evonik nur noch rund 1,9 Milliarden Euro beim bereinigten EBITDA erreichen. Eine Kürzung, die das Ausmaß der Krise verdeutlicht.

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Noch dramatischer wird es bei der Cash Conversion Rate - hier schraubte das Management die Erwartungen von 40 Prozent auf magere 30 bis 40 Prozent herunter. Die Begründung des Vorstands ist ernüchternd:

  • Anhaltend schwache Nachfrage in praktisch allen Segmenten
  • Wirtschaftliche Belebung bleibt komplett aus
  • Kunden agieren extrem zurückhaltend
  • Keine Besserung in Sicht

Analysten drehen den Daumen runab

Die Finanzwelt reagiert mit eiskalter Härte auf das Debakel. Die DZ Bank vollzieht einen radikalen Kurswechsel: Empfehlung von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt, das Kursziel von 24 auf nur noch 16 Euro gekappt.

Auch die internationale Konkurrenz zeigt keine Gnade. JPMorgan sieht die Aktie nur noch bei 20 Euro, Goldman Sachs sogar nur bei 16,50 Euro. Der Konsens ist vernichtend: Evonik kann sich nicht von der globalen Konjunkturschwäche abkoppeln.

Der freie Fall ohne Boden

Die Aktie kapituliert vor der Realität und markierte bei 14,91 Euro ein historisches Allzeittief. Damit befindet sich das Papier in einem unerbittlichen Abwärtssog, weit entfernt von allen relevanten Durchschnittslinien. Die technische Verfassung könnte kaum düsterer sein - der Markt hat die neuen, schlechteren Rahmenbedingungen gnadenlos eingepreist und den einstigen DAX-Kandidaten auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

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