Die Eutelsat Aktie verliert nach Abschluss einer umfangreichen Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Der europäische Satellitenbetreiber hat mit einer 670-Millionen-Euro-Emission die Aktienbasis massiv ausgeweitet – und belastet damit die Bewertung für Altaktionäre erheblich. Gleichzeitig sichern sich staatliche Investoren und strategische Partner wie Bharti Space größere Anteile am Unternehmen.

Bharti Space baut Position aus

Bharti Space Limited hat am 16. Dezember rund 88,7 Millionen Eutelsat-Aktien zum Emissionspreis von 1,35 Euro erworben. Der indische Investor stärkt damit seine strategische Rolle beim Satellitenbetreiber erheblich. Die Transaktion zeigt zwar das Vertrauen institutioneller Anleger in die Langfriststrategie – verdeutlicht aber auch das Ausmaß der Verwässerung.

Insgesamt brachte die Bezugsrechtsemission 496 Millionen neue Aktien in den Markt. Die Nachfrage übertraf das Angebot deutlich: Die Überzeichnungsquote lag bei 133 Prozent. Rund 96 Prozent der Papiere wurden über Grundbezugsrechte gezeichnet, der Rest ging an Investoren mit Mehrbezugswünschen.

Staatliche Akteure dominieren Finanzierung

Die Kapitalmaßnahme – Teil einer Gesamtfinanzierung von 1,5 Milliarden Euro inklusive der bereits im November durchgeführten reservierten Kapitalerhöhungen – verschiebt die Eigentümerstruktur deutlich:

  • Französischer Staat (APE): 749 Millionen Euro
  • UK-Regierung: 163 Millionen Euro
  • Bharti Space: 150 Millionen Euro
  • CMA CGM: 150 Millionen Euro
  • Fonds Stratégique de Participations: 91 Millionen Euro

Frankreich und Großbritannien kontrollieren damit einen erheblichen Teil des Unternehmens. Alle Großaktionäre unterliegen einer 180-tägigen Lock-up-Periode ab Handelsaufnahme der neuen Aktien.

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Analysten heben Rating an

Die Deutsche Bank stufte die Aktie von „Sell" auf „Hold" hoch und bestätigte das Kursziel von 2,30 Euro. Die Begründung: Die Eigenkapitalspritze reduziert den Verschuldungsgrad von 3,9x auf etwa 2,5x – und verschafft Spielraum für den kapitalintensiven Ausbau der Low-Earth-Orbit-Konstellation.

Auch Ratingagentur Moody's reagierte positiv und hob die Bonitätsbewertung auf Ba3 mit stabilem Ausblick an. Die verbesserte Bilanzstruktur stützt damit die Refinanzierungsmöglichkeiten.

Kurs notiert nahe Emissionspreis

Die Aktie handelt derzeit nur knapp über dem Ausgabepreis von 1,35 Euro und liegt rund 40 Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr. Die 52-Wochen-Spanne reicht von 1,15 Euro bis 9,30 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt etwa 1,9 Milliarden Euro, das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt unter 0,8.

Die Mittel fließen primär in den Ausbau der OneWeb-Konstellation mit über 600 Satelliten sowie in die Beteiligung am europäischen IRIS²-Projekt. Das Management plant Investitionen von rund 4 Milliarden Euro für den Zeitraum 2026 bis 2029. Die Halbjahreszahlen am 20. Februar 2026 werden zeigen, wie die operative Umsetzung voranschreitet.

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